D ie Welt hält den Atem an. Die Flutkatastrophe in Südasien hat Millionen von Menschen zu Opfern gemacht. Wir sind schockiert und wollen in unserer Ohnmacht helfen. Für die meisten heißt das: Sie wollen spenden.
Doch die Auswahl einer passenden Organisation ist in Deutschland so einfach nicht. 187 Einrichtungen haben vom deutschen "Spenden-TÜV", dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (dzi), ein so genanntes Spenden-Siegel erhalten. Insgesamt sammeln sage und schreibe mehr als 2000 überregionale Organisationen Spenden für soziale Zwecke ein. Die zahllosen lokalen Einrichtungen und Initiativen noch gar nicht mitgerechnet.
Muss diese Vielfalt sein? Warum gibt es - außer der "Aktion Deutschland hilft"- keine übergreifende Initiative für solche globalen Katastrophen? Das darf man sich angesichts dieser Zahlen schon fragen. Selbst diz-Geschäftsführer Burkhard Wilke spricht von der "Gefahr des Spenden-Wettbewerbs". Doch er erklärt auch die Vorteile des Systems: Jeder Spendenwillige könne sich seine Wunsch-Organisation aussuchen.
Wobei bei Katastrophen wie der jetzigen in Asien große, internationale Einrichtungen durchaus ihre logistischen Vorteile hätten. Kleinere, regional tätige Organisationen wiederum könnten vor Ort oft besser in konkreten Fällen helfen.
Eines aber sollten Spender nicht tun: Ihre Überweisungen auf allzu viele Empfänger zu verteilen. Dies, so das dzi, würde nur die Verwaltungskosten in die Höhe treiben.
Die evangelische und die katholische Kirche in Unterfranken jedenfalls haben am Dienstag zum Verzicht auf Böller an Silvester aufgefordert. Das so gesparte Geld könne in den betroffenen Ländern der Soforthilfe zur Verfügung gestellt werden. Zwei Tage vor dem großen Fest zum Jahreswechsel scheint das doch ein sehr vernünftiger Appell.