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Unterm Strich: Drei Masken für Opa

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Unterm Strich: Drei Masken für Opa

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    Wenn man die 60 erreicht hat, sind die Weihnachtsgeschenke, die man noch erwarten darf, nicht mehr wirklich spannend. Socken, Schal, Unterwäsche, vielleicht eine Flasche „Doppelherz“. Die Harley oder den Sportwagen, falls Mann da noch drauf- oder reinkommt, muss man sich gefälligst selber kaufen. Da stimmt uns spärlich bescherte und Rost ansetzende Risikogruppler doch eine frohe Botschaft der Regierung doppelt weihnachtlich. Drei kostenlose FFP2-Schutzmasken sollen uns untern Baum gelegt, besser gesagt auf die Nase gesetzt werden. Ab Mitte Dezember, so der Plan, dürfen wir die „nach nachvollziehbarer Darlegung des Anspruchs“, sprich nach Vorlage des Ausweises, in den Apotheken abholen. Schließlich kann Jens Spahn nicht jeden Haushalt besuchen. Welch Freude, da kommen Jugenderinnerungen auf. Einst durfte man mit 18 Jahren erstmals selbst Schnaps kaufen, und jetzt mit „endlich 60“ ist man alt genug für die Freimaske. Was für ein erwachsenes Gefühl! Könnte noch mal richtig voll werden in den Innenstädten, wenn die flotten Sixties demnächst ausschwärmen, um beim Apotheken-Hopping ihren Maskenvorrat in Dreierschritten aufzustocken. Hoffentlich wird es dabei nicht so eng, dass man sich ausgerechnet beim Masken-Abholen ansteckt. Zwar hofft Spahn, dass die Apotheker ihre Kunden kennen und jeder ehrlich nur einmal seinen Dreierpack abgreift – aber des Menschen Gemüt ist bekanntlich nicht nur edel, hilfreich und gut. Im Fernsehen gibts „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ in der Apotheke „Drei Masken für Opa“. Halleluja, was für ein Fest.

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