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BERLIN: Verteidigungsministerium zeigt sich extrem verärgert

BERLIN

Verteidigungsministerium zeigt sich extrem verärgert

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    (dpa) Das Verteidigungsministerium ist extrem verärgert über die Kritik des Bundeswehrverbandes an der Aufstellung der deutschen Streitkräfte in Afghanistan. Die Vorwürfe seien unsachlich, das Vorgehen zeuge von schlechtem Stil, sagte Ministeriumssprecher Thomas Raabe am Mittwoch in Berlin. Zur Forderung des Bundeswehrverbandchefs, Bernhard Gertz, 1000 zusätzliche Soldaten zur Verstärkung der eigenen Truppe nach Afghanistan zu schicken, äußerte er sich nicht näher. Raabe ließ aber durchblicken, dass das Ministerium für die Mandatsverlängerung durch den Bundestag im Herbst womöglich zur Aufstockung der derzeit 3500 Soldaten raten könnte.

    Schnelle Eingreiftruppe

    Raabe betonte, bei der Festlegung der jetzigen Obergrenze im vorigen Oktober sei weder bekannt gewesen, dass Deutschland eine 250 Mann starke schnelle Eingreiftruppe stellen noch dass Deutschland die Ausbildung der afghanischen Armee verstärken und es immer mehr Raketenanschläge auch auf die Bundeswehr geben werde. Es sei zu beobachten, dass sich Terroristengruppen in den Norden – in den Zuständigkeitsbereich der Bundeswehr – bewegten. „Es ist wichtig, dass wir darauf eingestellt sind.“ Und es wäre klug, bei der nächsten Mandatsverlängerung darauf zu reagieren, sagte Raabe.

    Er warf Oberst Gertz vor, dieser habe sich „zum operativen Führer des gesamten Einsatzes in Afghanistan“ aufgeschwungen. Heeresinspekteur Hans-Otto Budde habe es als unerträglich bezeichnet, dass seine und die Fürsorge anderer Offiziere für die Soldaten von Gertz in Abrede gestellt werde. Der Bundeswehrverband sei dazu da, soziale Rahmenbedingungen zu verbessern und habe dabei bisher auch viel Gutes bewirkt. Das jetzige Vorgehen sei nicht angemessen. Noch am Abend zuvor habe Gertz mit Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) gesprochen, ohne ihm diesen „Aufschlag“ anzukündigen. Es gehe um die Frage der Fairness und nicht um „politische Spielchen“.

    Gertz hatte mehr Soldaten, eine bessere Militärausrüstung und viel mehr Hilfe für den zivilen Wiederaufbau gefordert. Der Regierung warf er Schönfärberei, Untätigkeit und Ignoranz vor. Der Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Christian Schmidt (CSU), sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Ich bedauere sehr, dass die massiven Anstrengungen zum Schutz der Soldaten überhaupt nicht erwähnt worden sind.“

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