Ironisch fragt ein Leser, ob es richtig ist, dass 2008 der Aschermittwoch auf den Donnerstag fällt. Dazu hat ihn nicht die diesmal sehr kurze Fastnachtszeit veranlasst. Denn es ist keine Verlängerung in Aussicht. Seine Frage bezieht sich auf einen Kalender für 2008, der dieser Zeitung noch 2007 kostenfrei beigefügt war – wie jedes Jahr. Er ist beliebt, weil er täglich die Namenspatrone anzeigt. Leider enthält er drei Fehler: Rosenmontag ist auf Dienstag, 19. Februar, platziert und am Mittwoch, 20. Februar, liest man statt eines Namenspatrons gar „Fastnacht“. Der Aschermittwoch ist auf Donnerstag, 21. Februar, gerutscht. Da ist schon längst Fastenzeit.
Richtig bleibt, dass der Rosenmontag auf den 4., Fastnachtsdienstag auf den 5, und Aschermittwoch auf den 6. Februar fallen. Um das zu erkennen, musste ich nicht den Bischof anrufen, wie es ein Leser spöttisch empfohlen hat. Spott und Kritik müssen die für den Kalender verantwortlichen Mitarbeiter für die Fehler seit deren Verbreitung ohnehin reichlich ertragen.
Deshalb werfe ich mir journalistisch ein Büßergewand über und nehme mich der Sache an. Schließlich gibt es genug Leser, die nicht nur Geburtstage feiern, sondern auch Gedenktage der Namenspatrone begehen. Ich liefere die fehlenden Heiligen nach. Ich habe sie dem Kalender des Erzbistums Köln entnommen. Auch wenn es nicht nur geläufigste Namen sind, vielleicht regen die historischen Hintergründe an, mal in Geschichtsbüchern nachzuschlagen.
Die Heiligen vom 19. Februar: Bonifatius, Bischof von Lausanne, der 1265 starb. Wer Fieber hat, kann ihn um Beistand bitten. Frömmigkeit, Liebe und Demut werden der Kloster-Priorin Hadwig von Cappenberg (bei Unna/Westfalen) nachgesagt, die bis Mitte des 12. Jahrhunderts lebte. Irmgard von Aspel, gestorben 1065, war am Niederrhein Wohltäterin der Kirchen.
Für 20. Februar sind zunächst drei Bischöfe verzeichnet: Eleutherius von Tournai im Hennegau/heute Belgien (um 500), der mit Geißel, Kirchenmodell und Monstranz dargestellt wird, Eucherius von Orléans (gestorben 738), der verbannt wurde, weil er die Wegnahme von Kirchengut durch Karl Martell verhindern wollte, und Falko von Tongern-Maastricht (gestorben um 512), gerühmt für Kenntnisse und Seeleneifer. Dazu der Franziskaner Jordan Mai aus Buer in Westfalen (1866-1922), der nach einem Tabernakelraub stellvertretend sein Leben Gott als Sühne anbot. Korona war Märtyrin, die zwischen zwei Palmen auf schreckliche Weise zerrissen worden sein soll. Amata von Assisi (gestorben gegen 1254), wurde nach einem weltlichen Leben Klarissin. Außergewöhnlich sollen ihre Bußübungen gewesen sein. Jacinta Marto (1910-1920) war das Jüngste der drei Kinder, denen 1917 das Geheimnis von Fatima (Portugal) offenbart wurde.
Und der 21. Februar: Germanus von Granfelden verehren besonders die Baseler. Soldaten töteten den Abt 675, als er für bedrängte Menschen eintrat. Gunthild von Biblisheim/Elsass starb 1131 im Ruf Wunderkraft zu besitzen. 1074 endete das Leben des Leodegar von Lechsgemünd, Stiftsherr in Eichstätt, Mitbegründer der Benediktinerinnen-Abtei St. Walburg zu Eichstätt. Pippin der Ältere (von Landen), königlicher Hausmeier und Freund des Bischofs von Köln, starb 640. Petrus Damiani aus Ravenna (1007 – 1072) brachte es zum Kardinal. Er war Streiter gegen die Gebrechen der Kirche.
Damit endet mein Beitrag gegen unsere Gebrechen. Für die Fehler entschuldige ich mich – auch im Namen der Macher eines ansonsten vollständigen Namenskalenders.