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WÜRZBURG: Kann man 460 Millionen Flughäfen wirklich übersehen?

WÜRZBURG

Kann man 460 Millionen Flughäfen wirklich übersehen?

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    Leseranwalt Anton Sahlender.
    Leseranwalt Anton Sahlender.
    Darauf ist zu achten – neben Grammatik und Rechtschreibung.
    Darauf ist zu achten – neben Grammatik und Rechtschreibung.

    Unter der Überschrift „Auf den Regionalflughäfen wird die Luft dünn“, war am 4.7. (S. 18) ein erstaunlicher Satz zu lesen: „822 Millionen Fluggäste werden derzeit jährlich von den 460 Millionen europäischen Flughäfen abgefertigt.“ – Nur ein Uni-Professor hat mich darauf aufmerksam gemacht.

    Ich bin der Sache nachgegangen. Diesen unwahrscheinlichen Satz übermittelte unser Korrespondent so aus Brüssel. Nun muss man aber davon ausgehen, dass verantwortliche Redakteure hier über die unglaubliche Anzahl der europäischen Flughäfen stolpern. Dem war nicht so. Auch beim folgenden Korrekturlesen wurde die Zahl nicht beanstandet.

    Warum übersehen also vier kompetente Personen vor der Veröffentlichung die 460 Millionen europäischen Flughäfen, auf denen dann jährlich keine zwei Fluggäste abgefertigt würden? Für das Erkennen muss man doch nicht Professor sein.

    Ich mag nicht wieder alleine die Zeitknappheit in einem tagesaktuellen Medium und die Vielfalt anderer Aufgaben ins Feld führen. Zeigen mir doch Gespräche mit Beteiligten, dass in diesem Fall wohl großes Vertrauen in den Korrespondenten, der sich durch seine Korrektheit auszeichnet, eine Rolle spielt. Dann hat sich wohl einer auf den anderen verlassen.

    Schön, wenn sich Redakteure gegenseitig vertrauen. Aber auch gefährlich, wie das Beispiel zeigt. Niemand ist unfehlbar. Bekanntlich ist Vertrauen gut, Kontrolle besser. Das heißt, alle Beteiligten müssen ihre Verantwortung stets bewusst und richtig wahrnehmen. Inzwischen wurde die Zahl der europäischen Flughäfen auf 460 korrigiert.

    Beim Gegenlesen von Beiträgen soll in der Redaktion eine Checkliste helfen, die hier abgebildet ist. Man erkennt: Rechtschreibung und Grammatik sind längst nicht alles.

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