Das Volksbegehren wird sicher erfolgreich sein. Zwar gibt es nachweislich mehr Bienen als sonst und die Honigernte in Franken war bestens, aber der Slogan ist griffig – und wer hat nicht Sympathie für unsere Bienen. Das Frühjahr naht, die Pflanzzeit beginnt bald und da hoffe ich doch, dass die Unterzeichner einen Teil ihres Rasens durch Blumen und Stauden ersetzen, dass Koniferen und Laubbäume durch Obstbäume und andere fruchttragende Bäume ersetzt werden, damit die Vögel und Insekten auch etwas zum Fressen haben. Zudem werden sie die folienunterlegten Steinwüsten schleunigst aus ihren Gärten räumen und wieder offenen Boden für viel Getier zulassen. Das wird der Natur guttun. Über die vielen Auflagen, die auf die Bauern zukommen, braucht man sich keine Gedanken zu machen – die sind Bürokratie gewohnt. Die vielen Diffamierungen, die auf sie niederprasseln, werden sie auch aushalten. Letztlich sind es auch nur eine Minderheit von zwei Prozent der Bevölkerung. Einen Haken hat das Ganze jedoch! Ein Berufsstand, der neben geringen Einnahmen auch noch zunehmend diskriminiert wird, ist unattraktiv und viele, vor allem kleine Betriebe, von denen es in Franken noch viele gibt, werfen das Handtuch. Wer in Franken über riesige Ackerflächen und Monokulturen jammert, der wäre gut beraten, sich die Landwirtschaft in anderen Industrienationen anzuschauen. Vielleicht würde er dann die Vielfalt und Kleinräumigkeit unserer fränkischen Landwirtschaft mehr schätzen.
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