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Das Christentum spricht jeden Menschen an, egal welcher Hautfarbe

Leserbriefe

Das Christentum spricht jeden Menschen an, egal welcher Hautfarbe

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    Hoffentlich fordern die Bilderstürmer nicht auch, das Deckengemälde in der Residenz zu übermalen, wo Tiepolo einige Schwarze verewigt hat. Und stellt die Entfernung aller Schwarzen in öffentlichen Darstellungen nicht auch eine Ausgrenzung der vermeintlich Geschützten dar?

    Roland Windirsch, 97080 Würzburg

    Es geht uns anscheinend noch immer so gut, dass einige unter uns keine anderen Probleme haben, als auch im Zusammenhang mit der Darstellung der Figuren der Heiligen Drei Könige in unseren Kirchen, eine Rassismus-Debatte zu entfachen. Jeden Tag eine neue Minderheit und deren angebliche Diskriminierung entdecken und mit dieser „Neuigkeit“ den Erregungsgrad in der Öffentlichkeit hochzufahren, was ja heute mit den Möglichkeiten der sogenannten Sozialen Medien viel leichter, als früher gelingt, wenn man es nur geschickt lanciert, wie gerade dies im Falle der harmlosen Weihnachtskrippenfiguren in der evangelischen Münsterkirche zu Ulm geschieht, lenkt nur von den wirklich wichtigen öffentlichen Angelegenheiten ab. Es wird wahrscheinlich nicht mehr lange dauern, bis auch das berühmte Gemälde der Danaë des niederländischen Malers Rembrandt, von irgendwelchen Kreisen als frauendiskriminierend empfunden werden wird, weil der Maler mit seiner Frauen-Darstellung aus dem 17. Jahrhundert nicht mehr so ganz das heutige Idealbild der Frauen getroffen haben könnte. Bilderstürmerei der eigenen Religion sind nichts Neues in der Geschichte, auch der des Christentums.

    Roland Wolfrum, 97526 Sennfeld

    „. . .und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe“ (Matthäus 2, 11) – soweit der biblische Befund zum Besuch der Heiligen Drei Könige in Bethlehem. Ob es drei waren, woher sie kamen, ob einer farbig war – lässt die Bibel offen. Nun opfert die Ulmer Münstergemeinde eine weitere abendländische Tradition auf dem Altar der politischen Korrektheit: Der farbige König wird aus der Krippe verbannt. Auch wenn viele Krippendarstellungen gar nichts mit den Ereignissen in Bethlehem zu tun haben (Maria im Dirndl, Josef als alpenländischer Ziegenhirte) – den Vorwurf des Rassismus möchte man sich nicht machen lassen. In den Niederlanden wird der „Zwarte Piet“ verboten und bei den Sternsingern macht sich künftig jedes geschminkte Kind des Rassismus verdächtig. Bei diesem linken Korrektheitswahn frage ich mich: Möchte man die Existenz von Menschen anderer Hautfarbe leugnen oder muss man sich als hellhäutiger Mitteleuropäer bald entschuldigen?

    Steffen Baumann, 97877 Wertheim

    Die Tradition mit den Drei Königen geht auf die Sterndeuter zurück, die im Matthäus-Evangelium erwähnt werden. Im Laufe der Zeit wurden die Sterndeuter zu den drei Königen, die die damaligen Kontinente repräsentieren. Genau genommen müsste ein König, europäisch, einer asiatisch und einer afrikanisch aussehen. Es zeigt auch, dass das Christentum kein Glaube von Weißen ist. Das Christentum spricht jeden Menschen an, egal welche Hautfarbe. Wie ist es dann mit Krippen aus Afrika, wo alle Personen aus schwarzem Holz geschnitzt sind? Ist das rassistisch? Oder ist es afrikanische Tradition? Müssen Christen sich überlegen, ob ihre Tradition zeitgemäß ist? Ich denke nicht. Eine offene Gesellschaft sollte mit solch einer Glaubenstradition zurechtkommen. Ich muss es auch, wenn Kabarettisten oder Karikaturisten das Christentum durch den Kakao ziehen.

    Andreas Wohlfahrt, 97534 Waigolshausen

    Wie ideologisch überzogen können deutsche Christen nur reagieren? Weil eine Figur der Heiligen Drei Könige schwarze Farbe und wulstige Lippen hat, soll sie rassistisch geprägt sein. In der Bibel ist die Figur des Melchior eindeutig als schwarz beziehungsweise farbig gekennzeichnet. Sie steht dafür, dass auch der Kontinent Afrika wie Europa und Asien Jesus als Sohn Gottes huldigt. Als solche Person ist diese Figur eindeutig positiv. Wenn wir nicht in der Lage sind, zwischen eindeutigen Beschreibungen und rassistischen Bewertungen zu unterscheiden, wird es nie zu einer Völkerverständigung kommen. Schwarze, rote, gelbe und weiße Hautfarbe sind gleichberechtigt und sollten auch religiös nicht missbraucht oder überinterpretiert werden. Anders sieht es mit dem Spenden sammelnden Nickneger aus, der eindeutig für unsere Zeit überzogen ist.

    Walter Ziegler, 97424 Schweinfurt

    Ich glaube, ich spinne! Da will doch ein Pfarrer aus Ulm den Gesandten des schwarzen Erdteils aus der Gruppe der Heiligen Drei Könige rausnehmen. Sollen die sich doch einen anderen Jesus suchen! Langsam wird es peinlich mit dem Rassismus. Es ist nicht zu leugnen – schwarz ist schwarz.

    Ilse Hauf, 97775 Burgsinn

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