Zum Faktencheck zur Landtagswahl „In Unterfranken haben 40 Prozent aller Klassen mehr als 30 Schüler“ (9.9.):
Die beruflichen Schulen: Unbekannt, unterschätzt, ignoriert? In dem Artikel wird dargestellt, dass die Aussage, in 40 Prozent der Klassen wären mehr als 30 Schüler, falsch sei. Der Autor zeigt auf, dass in Grund-, Haupt-, Realschulen und Gymnasien auch nur annähernd diese Zahl erreicht würde. Mit keinem Wort erwähnt er den Bereich der beruflichen Schulen, aus denen sich mittlerweile rund 43 Prozent der Studenten in Bayern rekrutieren. Allein an der Würzburger Städtischen FOS/BOS machen jährlich rund 400 Schülerinnen und Schüler das Fachabitur oder die fachgebundene oder allgemeine Hochschulreife. Das berufliche Schulwesen bietet damit eine wichtige Alternative zum gymnasialen Weg.
Ein hoher Bekanntheitsgrad dieser Schulgattung würde vielen Eltern den Druck nehmen, ihre Kinder voreilig in den weiterführenden allgemeinbildenden Schulweg zu drängen. Mittlerweile stehen in der Wirtschaft die allgemeine und die berufliche Schulbildung mindestens gleichwertig gegenüber. Es gibt wirtschaftliche Bereiche, in denen eine berufliche Grundbildung als Vorteil angesehen wird.
Karl-Heinz Dotzler, 97080 Würzburg