Die solche Statistiken aufstellen, haben scheinbar noch nicht über ihren Horizont hinausgeschaut. Arm ist für mich jemand, der in einem Bretterverschlag wohnen muss und um an etwas Wasser zu kommen, fünf Kilometer weit laufen muss und dort nur schmutziges Wasser vorfindet. Der nur von einer Wohnung träumt, wie sie hierzulande ein Hartz-IV-Empfänger gesponsert bekommt. Knapp 900 Euro für Singles und 1800 Euro für eine Familie mit zwei Kindern und doch arm? Wenn das so mancher Osteuropäer oder erst recht Afrikaner oder Asiate hört, der packt sofort seine paar Sachen und macht sich auf den Weg zu uns. Außerdem hinkt diese Studie auf beiden Seiten. Zum Beispiel ist es ein Unterschied, ob man ein kleines eigenes Haus auf dem Land hat oder in München 2000 Euro Miete für eine Zwei-Zimmer-Wohnung bezahlt. Dem einen würde sein Geld, wenn auch wenig, reichen, dem anderen natürlich nicht.
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