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Eine Kehrtwende bei Putin ist unwahrscheinlich

Leserbriefe

Eine Kehrtwende bei Putin ist unwahrscheinlich

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    Menschen stehen Schlange in Mariupol, um humanitäre Hilfsgüter zu erhalten.
    Menschen stehen Schlange in Mariupol, um humanitäre Hilfsgüter zu erhalten. Foto: Foto: Victor/XinHua/dpa

    Mit Bravour stellt der Leitartikler („Es ist nicht nur Putins Krieg“) heraus, dass nicht nur Putin die Verantwortung für den furchtbaren Krieg in der Ukraine trägt. Es ist auch das russische Volk oder besser gesagt die Bevölkerungsschichten, welche sich durch unverfälschte Nachrichten informieren konnten und geschwiegen haben. Hier passt das Zitat von Joseph Marie de Maistre: Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. Dieser Kollektivverantwortung kann man nur begegnen, wenn man dagegen kämpft. Bis hin zum Sturz des Tyrannen. Das deutet der Leitartikel mit Recht an. Eine Kehrtwende bei Putin ist unwahrscheinlich. Aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben. Nicht Dostojewski wie im Leitartikel, sondern„Die Bürgschaft“ von Schiller kommt mir in den Sinn. Der Tyrann ist beeindruckt von der Freundschaft zweier Menschen. Übertragen auf die Ukraine ist alle Welt vom Mut und der Opferbereitschaft des ukrainischen Volkes, einem Brudervolk von Russland, beeindruckt.

    Wolfgang Fley, 97084 Würzburg

    Ich könnte fast nur noch schreien und weinen angesichts des Elends. Und zwar nicht wegen des Leids der Menschen in der Ukraine, sondern wegen des Elends, das zu solchen Zuständen führt. Jetzt haben wir alle wieder unsere festen ideologischen Feindbilder. Hier ist es der böse (oder verrückte) Putin. Dort sind es die imperialistischen Kräfte des Westens mit der Nato. Beiden „Feinden“ liegt das gleiche Misstrauen zugrunde, beide fühlen sich vom Gegenüber existenziell bedroht und sind vom Wahn besessen, das Problem mit Gewalt und Druck, mit Bomben und „Sanktionen“ lösen zu können. Blind wird alles zerstört: die Schönheit, das Leben, Menschen, Häuser, die Infrastruktur. Millionen Flüchtlinge, Millionen trifft Hungersnot, die Preise steigen, weltweite Lieferengpässe und Wirtschaftsprobleme sind die Folge. Alle leiden. Jede der beiden Parteien fühlt sich im Recht. Und je mehr sie darunter leiden, desto mehr verhärten sich die Fronten und eskaliert die Gewalt. Das Problem ist nicht gelöst, wenn am Ende schließlich ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen, die Scheidung vollzogen und mit neuen Beziehungen eine „neue Weltordnung“ aufgebaut wird. Es wird uns verfolgen bis in die Ewigkeit, solange wir das Problem nicht von der Wurzel her angehen und wirklich heil werden.

    Horst Löwenstein, 97717 Sulzthal

    Der ukrainische Präsident Selenskyj hat in seiner Fernsehrede den Bundestag mit eindringlichen Worten über die schwierige Lage seines Landes informiert und dringend um geeignete Waffenlieferungen gebeten, um sich gegen die zunehmenden Raketeneinschüsse besser wehren zu können. Es ist eine Schande, dass unsere Bundesregierung nicht bereit oder imstande war, Selenskyj für seine eindrucksvolle Schilderung des Krieges in der Ukraine und für den Einsatz der ukrainischen Soldaten mit klaren Worten zu danken. Selenskyj übte auch deutliche Kritik an der späten, deutschen Unterstützung der ukrainischen Soldaten. Unsere Außenministerin war ja lange so naiv und sagte, solange sie mit den Russen redet, wird nicht geschossen und deshalb braucht die Ukraine keine Waffen. Vor dem Einmarsch der Russen wäre die Lieferung geeigneter Waffen an die Ukraine sehr viel einfacher gewesen und die Ukraine hätte sich beim Einmarsch der Russen von Anfang an besser verteidigen können. Ich finde es nicht in Ordnung, dass die Ukraine allein gegen die russischen Soldaten, das heißt gegen den Diktator Putin, kämpfen muss.

    Otto Friedrich, 97534 Theilheim

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