Jeder, der in den Umfragen mit Herrn Seehofer und der CSU für Anker- oder Transitzentren plädiert, sollte erst einmal diesen Bericht gelesen haben. Ja, es ist wahr, dass Deutschland nicht jeden aufnehmen kann, der dies möchte. Aber wer aus welchen Gründen auch immer bei uns ankommt, der hat es verdient human behandelt und angemessen untergebracht zu werden. Die im Vergleich zu 2015 um etwa 96 Prozent gefallenen Flüchtlingszahlen und die deshalb entspannte Situation in den Sammelunterkünften sollte dies eigentlich garantieren. Es scheint aber, als wollte der Staat ein Exempel statuieren und die Flüchtlinge und Asylsuchenden absichtlich als eine Art Abschreckung zu diesen menschlich unwürdigen Umständen unterbringen. Wollen wir in unserem sicheren und reichen Deutschland in Zeiten von geringer Arbeitslosigkeit, Fachkräftemangel und einer boomenden Wirtschaft wirklich so berechnend kalt und herzlos agieren? Und jeder, der der AfD und der „neuen“ CSU zu dieser Thematik blind folgt und tatsächlich der Meinung ist, dass Migranten bessergestellt werden als sie, der sollte sich nach der Lektüre des Artikels fragen, ob er oder sie mit den Leuten in diesen Unterkünften tauschen will. Ich glaube dies jedenfalls nicht.
Thomas Lauer, 97199 Ochsenfurt
Die Berichterstattung über die Meinungsverschiedenheiten zwischen CSU und CDU ist etwas einseitig. Immer so in die Richtung, die CSU macht alles falsch. Dazu passt auch jetzt die Reportage über die Unterkunft in Bamberg. Alles schrecklich dort. Kein gutes Essen, zu wenig Geld, Überwachung, keine Bildung für die Kinder etc. Und das will die CSU? Nein, es wurde doch über schnellere Verfahren gesprochen, dass Schutz suchende Menschen nicht solange auf eine Entscheidung warten müssen. Und wenn von Asyltourismus gesprochen wird, steht dahinter, dass niemand sich das Land aussuchen kann, wo er Schutz sucht. Wäre natürlich schön, wir könnten allen helfen, jetzt kommen nicht mehr so viele, sagt die SPD. Aber die Flüchtlinge in Italien, Griechenland, Bulgarien etc. werden nicht gut versorgt dort, die machen sich irgendwann auch auf den Weg, und dann muss es besser geregelt sein wie 2015. Nur das ist meiner Meinung nach das, was die CSU will.
Ingrid Müller, 97346 Iphofen
Asyl für Verfolgte ist ein hohes Gut, und Hilfe für Menschen in Not ist für uns Christen seit jeher selbstverständlich. Es stellt sich nur die Frage, wem wir helfen und wen wir im Stich lassen. Hilfe bekommen alle, die seit Jahren hierher gelangen, ungefiltert und ungebremst. Es sind vor allem die, die Geld haben für Schlepperbanden. Es sind Leute dabei, die sich anpassen und solche, die ihr Gastrecht missbrauchen. Es wurden schon gute Leute abgeschoben und andere dürfen bleiben. Was hat zum Beispiel der Ex-Leibwächter von bin Laden hier zu suchen, gut alimentiert, besser als mancher Rentner? Was ist eigentlich mit den Verfolgten, die arm sind, die kein Geld für eine Flucht haben? Was ist zum Beispiel mit den von Islamisten verfolgten Christen im Irak? Sie haben nie eine Chance auf Asyl! Wer hilft denn ihnen?
Beate Balling, 97708 Bad Bocklet