Der Inhalt des Artikels wirft viele Fragen auf. Will man die Energiewende wirklich wirksam angehen und möglichst schnell auf fossile Energieträger verzichten, ist beides notwendig, regionale Projekte und Stromtrassen. Sonst könnte es womöglich in Umkehrung der These von Herrn Kleedörfer heißen: „Wenn man dann feststellt, dass ohne Trassen die Ziele der Energiewende nicht erreicht werden können, bleibt die Frage: Warum wurden sie nicht gebaut?“ Ist es etwa sinnvoll, mit Strom erzeugtes Gas in Kraftwerken wieder zu verstromen? Natürlich nicht, es wäre Energieverschwendung! Ist es sinnvoll, für die Energiewende in Zukunft weitere Freiflächen mit Solarkraftwerken und Windparks in massiver Weise zu bestücken, so wie es Herr Kleedörfer als notwendig erachtet? Nein, im Vergleich dazu ist die Fläche für Stromtrassen zu vernachlässigen! Ist es sinnvoll, mit Gas, das mit Strom hergestellt wird, zu heizen? Nein, mit Wärmepumpen ließe sich Strom direkt und viel effektiver einsetzen! Ist es sinnvoll, auf den im Norden im Überfluss erzeugten Windstrom zu verzichten? Nein, er steht uns auch zur Verfügung, wenn der Ertrag durch Fotovoltaik im Süden gering ist! Im Hinblick auf notwendige Veränderungen kann man einfach nicht nachvollziehen, ein solches Angebot an grünem Strom aus dem Norden auszuschlagen. Die Grünen, insbesondere die Pragmatiker, haben sich da im Hinblick auf die Energiewende schon große Verdienste erworben, viele Ideen sind in andere Parteien eingeflossen und schon in Angriff genommen und umgesetzt worden. Gerade aber von den Grünen hätte ich im Hinblick auf eine wirklich ernst gemeinte Energiewende einen deutlichen Einsatz für die Stromtrassen erwartet. Es ist wahrscheinlich besser, öffentlichkeitswirksam mit einem Elektrofahrzeug aufzutreten.
Herbert Brenner, 97253 Gaukönigshofen