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Inquisition und Hexenverfolgung

Leserbriefe

Inquisition und Hexenverfolgung

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    Die „Schuld“ an Hexenprozessen in Nördlingen der päpstlichen „Hexenbulle“ von 1484 zuzuschreiben, ist absurd: Die erste „Hexe“ wurde dort 1590 hingerichtet, als die Stadt seit Jahrzehnten der Reformation anhing. Im Gegensatz zum Nördlinger Rat und zu Aussagen Luthers („Es ist ein überaus gerechtes Gesetz, das die Zauberinnen getötet werden, denn sie richten viel Schaden an“) wandte sich der dortige lutherische Stadtpfarrer mit scharfen Worten gegen die radikale Hexenverfolgung und ließ sich auch nicht mundtot machen, als der Rat sich ein Einmischen in weltliche Angelegenheiten verbat. Die päpstliche Bulle verhinderte zum Beispiel in Italien den Hexenwahn. Auch die Auffassung, die neuzeitliche Hexenverfolgung sei von der kirchlichen Inquisition angestrebt worden, ist widerlegt. Deren Hauptaugenmerk richtete sich auf Häretiker. Die spanische Inquisition lehnte Hexenverfolgungen ab, die römische schritt wiederholt gegen Hexenverfolgungen ein.

    Steffen Derleth, 96103 Hallstadt

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