Jetzt hat es die moderne Krippe in der Retzbacher Wallfahrtskirche tatsächlich auf die Titelseite der Main-Post geschafft – und das völlig zu Recht. Denn sie ist für mich Ausdruck einer interessanten Übersetzung der Weihnachtsbotschaft in die heutige Zeit. Was das Pastoralteam der Pfarreiengemeinschaft Retztal in den Wochen vor Weihnachten in den verschiedenen Gottesdiensten rund um diese „moderne Krippe“ eingebracht hat, war wirklich sehr eindrucksvoll, bewegend und so voll im Leben der Menschen hier bei uns, aber etwa auch im Leben der Flüchtlinge auf der ganzen Welt. Wenn sich einer der kleingeistigen Kommentatoren die Zeit genommen hätte auch nur einen Gottesdienst zu besuchen oder am Livestream mitzuverfolgen, dann hätte sie oder er mitbekommen, dass das weit weg war von Schwachsinn oder Oberflächlichkeit, so wie dies offensichtlich auf der Facebook-Seite zu lesen ist. Für diejenigen, die es gerne so haben wie immer, steht übrigens auch in der Retzbacher Kirche noch eine traditionelle Krippenversion bereit. Aber hilft die altbekannte Form wirklich weiter, jungen, jung gebliebenen oder suchenden Menschen auf eine neue und nachdenklich machende Art, verstehen zu geben, was das Evangelium uns heute für unser Leben sagen kann? Die tollen Gottesdienste und lebendigen Darstellungen, wie vom Retztaler-Team entwickelt, helfen mir jedenfalls weiter, an eine Kirche zu glauben, die sich wirklich bemüht, die aktuellen Sorgen der Menschen ernst zu nehmen und sich gemeinsam mit ihnen auf den Weg der Linie 2021 zu machen.
Leserbriefe