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Moralisches und organisatorisches Versagen

Leserbriefe

Moralisches und organisatorisches Versagen

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    Es war doch abzusehen, dass, wenn die Nato-Schutztruppen Afghanistan verlassen, die Taliban ohne Gegenwehr das Land überrennen und die Bevölkerung terrorisieren. Die Frage muss erlaubt sein: Was haben 20 Jahre Einsatz der USA und deren Verbündeter gebracht? Ein Versagen der Weltgemeinschaft ist offensichtlich. Auch der deutsche Steuerzahler wurde in Milliardenhöhe belastet. Viel besser hätte man die Summe in die Klimapolitik investieren können. Kurzum: ein Desaster am Hindukusch.

    Eberhard Ziegler, 97084 Würzburg

    Was haben wir für eine Regierung? So inkompetent und ohne Vorstellung von realen, für jeden Laien offensichtlichen Vorgängen, wie dem Vordringen der Talibantruppen. Ein völlig überforderter Außenminister, der die Einschätzung seiner eigenen Botschaft negiert. Eine Verteidigungsministerin, die ihre Flugzeuge erst am Montag starten lässt, obwohl die Taliban längst Kabul eingenommen haben. Was ist mit unserer Kanzlerin, die Russland und die Ukraine besuchen wird und kein Auge für die dramatische Situation in Afghanistan hat? Wie sich die Welt dreht und eine ganz neue Ordnung entsteht, mit China und Russland als neue Einflussnehmer. Mir tun die Familien unserer verletzten und toten Soldaten leid, die erkennen müssen, dass ihr Opfer vergebens war. Schande über unsere Regierenden, für die Wahlkampf, Pressetermine und die drohende Sommerpause wichtiger war, als unsere Botschaftsmitarbeiter und die afghanischen Helfer auszufliegen.

    Dr. Michael Thau, 97318 Kitzingen

    Die Vorgänge in Afghanistan haben mich tief erschüttert. Noch viel mehr haben mich aber das moralische und organisatorische Versagen der Bundesregierung und das völlige Fehlen einer Exitstrategie inklusive eines proaktiven Umsetzungsplans schockiert. Die Verteidigungsministerin und der Außenminister sowie ihre Führungsmannschaft sind persönlich verantwortlich für das Schicksal der Menschen, die unsere Soldaten in Afghanistan über Jahrzehnte unterstützt haben und das Land jetzt nicht mehr verlassen können. Ich schäme mich zutiefst als Mensch, Christ und Deutscher für unsere politische und organisatorische Führung. Fehlender Mut, ja Feigheit, das Fehlen von organisatorischen Fähigkeiten und extreme Langsamkeit beim Handeln erschrecken mich. So eine Führung will ich nicht haben.

    Prof. Dr. Notger Carl, 97074 Würzburg

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