Zum damaligen Geschehen in Südtirol kommt mir die brisante Aussage eines hochrangigen italienischen Politikers in Erinnerung. Nachdem die Widerstandskämpfer im Januar 1961 ein bei Waidbruck (im Nordosten von Südtirol, Anm. ) befindliches Reiterstandbild des früheren italienischen Diktators Mussolini (von den Südtirolern wegen des Werkstoffes spöttisch „Aluminium-Duce“ genannt) gesprengt hatten, forderte ein Politiker, ich glaube, es war der damalige Minister-Präsident Fanfani von der DC-Partei, in einer ersten Reaktion: „Das Denkmal muss sofort wieder hergestellt werden.“ In Deutschland gab es damals viel Sympathie für die Nöte der deutschsprachigen Südtiroler. So leistete etwa die Stiftung „Stille Hilfe für Südtirol“ materielle Hilfe, und Südtiroler Studenten erhielten vorrangig Studienplätze an deutschen Universitäten.
Ludwig Schierlitz, 97737 Gemünden