Die Berichte über Impffortschritt und das digitale Impfzertifikat lassen an grundsätzlichen Rechen- und Organisationsfähigkeiten zweifeln, der Rest wird vom Datenschutz erdrückt: Bei 50 Millionen Impfwilligen und zwei Impfungen/Person müssen 100 Millionen Impfungen stattfinden. Abzüglich der etwa 27 Millionen bereits stattgefundenen fehlen also noch über 70 Millionen Dosen – bei 6 Millionen Impfungen pro Woche also circa 12 Wochen, nicht ganz drei Monate, von heute bis Ende Juli. Bis dahin werden aber die aus der Winterwelle Genesenen aus der 6-Monats-Frist herausgelaufen sein und für die ersten Geimpften eine Auffrischungsimpfung mit gegebenenfalls Anpassung an die neuen Mutationen benötigt. Die Impfpass-App soll dem Bericht zufolge keine persönlichen Daten speichern. Das Zertifikat ist damit keiner Person zuzuordnen. Kann ich also „mein“ Zertifikat in der Familie (oder auch außerhalb) weitergeben, ohne dass es eine Möglichkeit gibt, zu überprüfen, wem es eigentlich „gehört“?
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