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Wir sind auf dem Wege, ein Entwicklungsland zu werden

Leserbriefe

Wir sind auf dem Wege, ein Entwicklungsland zu werden

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    Es ist zu schön, wir lassen Windräder drehen und Sonnenstrahlen  einfangen über Solarmodule und haben damit unserer Energieproblem  gelöst. Wie dumm müssen doch alle anderen sein.

    Wir scheinen  doch die Klügsten unter dem Himmel zu sein?

    Manchmal ist es angebracht, bevor man abhebt zum Größenwahn, noch zu  prüfen, ob an den Argumenten der Gegenseite doch was dran ist. Auch weil  wir in der Vergangenheit am Ende wirdoch die Dummen waren. Und Bill  Gates war bisher für mich erkennbar schon zweimal auf der Gewinner  Seite: Microsoft und alles was seine Äußerungen zur Coronakrise  betrifft. Er hat sie sogar vorhergesagt. Wenn ich ihm widersprechen  wollte, würde ich sehr nachdenklich werden.

    Die Industrie hat in Bezug auf Energie mehrere Wünsche: Sie soll  preiswert sein, sauber und ständig zur Verfügung stehen.

    Preiswert und sauber bekommt man mit umweltfreundlichem Strom hin. Aber  ständig zur Verfügung? Heute schon könnten wir bei guten  Windverhältnissen und Sonnenschein alle Grundlastwerke abschalten und  das Stromangebot wäre vollkommen ausreichend.

    Eine Situation, die sich aber wahrscheinlich schon ändern wird, wenn wir  den Verkehr und den heutigen Wärmebedarf ebenfalls auf Strom umgestellt  haben. Wobei Verkehr und Wärme einen Energiebedarf haben, der höher ist  als bei der Elektrizität. Wir haben praktisch mit dem Einfachsten  angefangen. Es gibt Leute, die bezweifeln, das wir für den gesamten  Energiebedarf, den wir dann benötigen, die dann nötigen Windräder  überhaupt aufstellen können, selbst wenn in jedem Vorgarten nachher ein  Windrad steht.

    Und jetzt kommt noch ein Gesichtspunkte hinzu: Es ist in manchen Jahren  schon mehrfach geschehen, das zwischen Norwegen und Gibraltar kein Wind  weht oder keine Sonne scheint oder beides nicht vorhanden ist. In diesen  Fällen hoffen wir , das die Atomkraftwerke in Tschechien, Frankreich und  Belgien das Netz aufrechterhalten. Das sind zum Teil Kraftwerke, die in  Bezug auf Sicherheit heute schon angezweifelt werden. So hat man in  Aachen schon daran gedacht, die Bevölkerung im Vorfeld mit  Schilddrüsen-Tabletten für den Fall eines Gaus auszustatten. Wir haben  ja unsere sicheren Atomkraftwerke alle zugemacht.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in Umweltkreisen nicht an diesen  Fall gedacht hat. Wenn man ein Einspeisediagramm übers Jahr der  Windrad-oder Solarbranche betrachtet, drängt sich dieses Bild jedem  Betrachter regelrecht auf. Wenn man  trotzdem zu einer Entwicklung  auffordert, ohne jegliche Grundlastwerke zur Absicherung, dann macht man  das wahrscheinlich um Fakten zu schaffen, die ein Zurück nicht mehr  zulassen. Auch weil man glaubt, unsere Nachbarn würden im  Ernstfall  immer mit Atomkraftwerken einspringen. Ob diese aber dann noch können   oder auch noch wollen, ist heute aber nicht zu garantieren.

    Neue Industrie wird aber ohne eine gesicherte Stromversorgung auch bei  Windflaute sich nur noch in anderen Ländern niederlassen, Deutschland  wird langfristig deindustrialisiert.

    Noch ein  Wort zu Bill Gates: Die Kernfusion hat das Problem mit dem  massenhaften Anfall von Abfall nicht. Unsere Umweltfreunde verstehen  nichts von Technik, auch weil sie sich nicht damit beschäftigen wollen.  Unsere 80 Millionen Einwohner können wir aber nur mit Technik ernähren  und am Leben halten. Deshalb dürfen solche Leute eigentlich keine  Verantwortung übernehmen. Der Fortschritt lässt sich aber nicht  aufhalten. Die Fusionsreaktoren werden kommen, nur werden wir wieder  einmal nicht daran beteiligt ein. Wir sind auf dem Wege, ein  Entwicklungsland zu werden.

    Unsere heutigen Umweltfreunde sind nicht ehrlich, sie sind nicht bereit,  über alle Probleme und Fakten zu sprechen. Diesen Vorwurf mache ich  auch Svenja Schulze.

    Reiner Püschel, 97816 Lohr

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