Romantiker behaupten, Pommes wären „frittierte Sonnenstrahlen“. Sie betonen: Liebe ist, wenn er seine Frau Stück für Stück die Pommes aus seiner Tüte naschen lässt, ohne dass sie ihm ihrerseits gleich viele abgeben muss. Wer wollte da widersprechen? Aber am sogenannten „Ackerkeks“ scheiden sich die Geister. Das ist der nicht ganz so bekannte Name für Pommes frites, die in den USA auch French Fries heißen, obwohl sie aus Belgien kommen. Kritiker weisen darauf hin, dass es bei Pommes wie bei Sonnenstrahlen auf die Dosis ankommt. Eine kleine 150-Gramm-Portion aus dem Backofen hat rund 380 Kalorien und 15 Gramm Fett, die gleiche Menge Fritteusen-Frites saugen 21 Gramm Fett sowie 410 Kalorien und mehr – Ketchup oder Mayo nicht eingerechnet. Jetzt versaut uns auch noch die EU den Spaß an den leckeren Kartoffelstäbchen. Werden die nämlich zu heiß gebacken, gebraten oder geröstet, entsteht krebserzeugendes Acrylamid. Nun kreist die Bürokratie um die Pommes, sogar von Kontrollen durch eine „Frittenpolizei“ war zum Beispiel in Norddeutschland schon die Rede. Schon hieß es: Die Eurokraten – die für krumme Gurken und faule Äpfel zuständig sind – wollten eine „Pommes-Ampel“ einführen. Das ist Quatsch. Wir Feinschmecker kennen von der Pommesbude goldgelbe Kartoffelstäbchen und (mit Ketchup) rote. Aber grüne? Am Ende bleibt nur der Rat des großen österreichischen Spötters Georg Kreisler, wenn man sicher gehen will, seine Kartoffeln ohne Acrylamid serviert zu bekommen: „Ich hätt' eine fromme Bitt' / Gebt mir keine Pomme Fritt.“
Unterm Strich