Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Meinung
Icon Pfeil nach unten
Unterm Strich
Icon Pfeil nach unten

Unterm Strich: Glosse: Keine Widerrede

Unterm Strich

Unterm Strich: Glosse: Keine Widerrede

    • |
    • |

    Wer still ist, kann mehr hören – obwohl das keine neue Erkenntnis und Schweigen schon immer Gold ist, wird's auf der Welt zunehmend lauter. Ein Dauer-Geplapper. Unaufhörlich wird geredet und geredet. Das fängt bereits bei der besseren Hälfte und ihrem „Wir müssen reden!“ an. Auch das noch. Zumal nur selten klar ist, was wir eigentlich sagen, wenn wir so viel reden. Wir bereden und zerreden. Wir überreden und unterreden. Wir lassen uns etwas ein- und dann auch gleich wieder ausreden. Es gibt die Vorrede, dann die Hauptrede und die Schlussrede. Letztere sollte besser nicht mit der üblen Nachrede verwechselt werden. Gerne stellen wir in Abrede. Wenn es ganz dick kommt und man Markus Lanz heißt, trifft der Redefluss zusätzlich auf den Redeschwall. Selbst ein Til Schweiger redet permanent – wenn auch oft schwer verständlich. Wir reden gerne aufeinander ein und noch lieber aneinander vorbei. Zwischen totreden und schönreden befindet sich oft nur ein klitzekleines Komma. Wer gerne reinredet, wird sich wenig später auch wieder rausreden. Ohne Widerrede. Wir halten ständig lange Reden mit kurzem Sinn. Dabei wären kurze Reden mit langem Sinn die eindeutig schlauere Variante. Und selbst wenn alles gesagt ist – einer redet garantiert immer weiter. Manche sprechen inzwischen sogar von einem exponentiellen Rede-Wachstum, das nur durch eine Rede-Notbremse zu stoppen ist. So weit muss es aber nicht kommen, wenn die Rede-Superspreader schnell erkannt, mit Mundschutz versehen und in einen immerwährenden Rede-Lockdown geschickt werden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden