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Unterm Strich: Mampfende Freunde

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Unterm Strich: Mampfende Freunde

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    Österreich kommt einfach nicht zur Ruhe. Da sind die Nachwirkungen der Ibiza-Video-Affäre, der Streit zwischen Tirol und Bayern wegen der Fahrverbote und dann auch noch ein mediales Gezeter mit dem Nachbarn Italien. Oder besser mit dessen dauererregtem Innenminister Matteo Salvini. Übel aufgestoßen ist ihm ein sommerlicher Riesenhamburger nach italienischem Geschmack („Italian summer“) auf Plakaten. Aus ihm quillt neben Grünzeug der Slogan „Für echte Mampfiosi“ hervor. Betrachter des Plakates mögen auf den ersten, unbefangenen Blick ein nettes Wortspiel oder einen harmlosen Kalauer oder eine augenzwinkernde Anspielung erkennen. Ein zweiter, böser Blick aber könnte aus dem Slogan die Beleidigung eines ganzen Landes herauslesen. Es ist der Blick des Innenministers Salvini: „Alle Italiener Mafiosi? Wie traurig. Wir haben unseren Stolz und unsere Würde wiedergefunden“, schrieb er sofort. Was macht es, dass er den Skandal nach Deutschland verortet? Immerhin klärt er seine Landsleute auf, dass mampfen so viel wie „sbafare“ heißt. McDonalds hat sich sofort bei „allen, die sich beleidigt fühlen“, entschuldigt und die anstößigen Plakate überklebt. Aus den skandalisierten „Mampfiosi“ wurden jetzt „amici“. Gute Freunde, und eint sie auch nur ein Burgermahl, kann und soll halt niemand trennen, wusste schon Franz Beckenbauer. Eine Frage hätte der Fastfood-Konzern auch gleich klären können: Isst man einen Hamburger oder mampft man ihn? Nudeln jedenfalls mampfen „echte Freunde“ (und auch Mafiosi) nicht. Auch wenn es manchmal so aussieht.

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