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Unterm Strich: Nun ziehen auch die Metzger blank

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Unterm Strich: Nun ziehen auch die Metzger blank

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    Sogar Vegetarier können von Fleischeslust übermannt werden – wenn es um nackte Tatsachen geht. Das will der gerade erschienene „Metzgerkalender 2019“. Die machen sich jetzt auch nackig – wie Jungbäuerinnen oder Cambridge-Studenten. Einst galt der legendäre Pirelli-Kalender als rares Kunstwerk, obwohl sich schon da ölverschmierte Kfz-Mechanikerinnen offenherzig aus dem Monteurs-Overall schälten. Für den „Metzgerkalender“ posierten im Weißwurstmuseum in Neumarkt in der Oberpfalz Models des Handwerkes, denen es um die Wurst geht: Dem Verein „Wir sind Anders“ liegt am Imagewandel des Berufsstandes – weg vom Metzger in blutiger Gummischürze, der Wilhelm Busch zitiert: „Des Schweines Ende ist der Wurst Anfang.“ Im Kalender steht viel über die Zukunft des Berufes und verantwortungsvollen Umgang mit Fleisch. Doch im Mittelpunkt stehen Fotos von Metzgern und Fleischerei-Fachverkäuferinnen in vorgeschriebener Kleidung, die aber – bildlich gesprochen – auch aus der Haut fahren und Fleisch zeigen. Dem Kalendermacher entschlüpfte bei der Präsentation der (nicht auf die nackten Tatsachen gemünzte) Satz: „Es lassen sich wahre Köstlichkeiten jenseits von Filet und Brüstchen kreieren – wenn man es kann.“ Wem der Jungbäuerinnen-Kalender zu brav ist und der Schlepper-Kalender zu anzüglich (es geht um Landmaschinen!), der kann Metzger-Models gucken. Wer es lieber vegetarisch mag, nimmt den neuen Knoblauchs-land-Kalender: Zwölf junge Damen aus der Region zeigen, wie attraktiv Landwirtschaft sein kann – mit reifen Früchten und jungem Gemüse.

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