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Unterm Strich: Positiv ist das neue Negativ

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Unterm Strich: Positiv ist das neue Negativ

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    Was waren das für Zeiten, als etwas Positives etwas Schönes und Mut machendes war und der Begriff „negativ“ eine nicht wünschenswerte Entwicklung skizzierte. Nicht erst seit der Pandemie sind gut und schlecht, sprich negativ und positiv etwas durcheinander geraten. So wird sich auch das sonnigste Gemüt kaum darüber freuen, positiv auf Corona getestet zu sein. „Der Doktor hat mir Blut abgenommen, alles negativ“, erzählt eine ältere Dame ihrer Bekannten und meint damit: „Alles gut, muss mir keine Sorgen machen“, was ein positives Zeichen für ihre Gesundheit ist. Hat sich früher die Schule gemeldet und verkündet: „Ihr Kind entwickelt sich positiv“, dann hat uns dies gefreut. Würde sie heute anrufen und sagen „Ihr Kind ist positiv“, wäre das negativ. Eine positive Lebenseinstellung soll helfen, glücklich und gesund steinalt zu werden. Das fällt schwer, wenn das für die alten Tage Zusammengesparte von der Bank mit Negativzinsen belegt wird. Aber selbst die sind nicht nur negativ, denn in der Bilanz der Bank wirken sie sich positiv aus. Halten wir fest – in der Medizin und bei der Alkohol- und Drogen-Kontrolle der Polizei ist positiv negativ. Mit Ausnahmen, denn ein positiver Schwangerschaftstest ist meist eine gute Nachricht. Wer sich an die Zeiten erinnert, in der wir noch Rollfilme in Kameras steckten, weiß noch, dass es ein Negativ braucht, um ein Positiv für den Bilderrahmen zu bekommen. Negatives und Positives, so scheint es, fügen sich wie Yin und Yang zum großen Ganzen zusammen. In Zeiten wie diesen ist es sowieso ratsam, positiv zu denken und negativ zu bleiben.

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