Der Fahrer einer Fräsmaschine sei auf der Stelle tot gewesen, teilte Karl-Heinz Schmitt, Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken, mit. Die Fräsmaschine habe eine Betondecke der Autobahn bis zu einer Tiefe von 30 Zentimetern abgehobelt. Dabei sei die Maschine offenbar mit dem unbekannten Sprengkörper in Berührung gekommen und habe ihn zur Explosion gebracht.
Die 25 Tonnen schwere Fräsmaschine, die die Explosion auslöste, wurde in die Luft katapultiert. Teile seien mehrere hundert Meter weit geschleudert worden und hätten zehn vorbeifahrende Autos beschädigt, berichtete der Sprecher des Polizeipräsidiums. Die meisten Insassen hätten einen Schock erlitten
Die Autobahn 3 Frankfurt-Würzburg war bis zum Nachmittag in beide Richtungen gesperrt; Experten des Sprengmittel-Räumdienstes identifizierten den Sprengkörper anhand von Fundstücken als eine fünf Zentner schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg.
Nach einer ersten Einschätzung der Polizei hatte der Sprengkörper im Beton-Belag der Autobahn gesteckt. Ob er bei dem Jahrzehnte zurückliegenden Bau der Autobahn aus Versehen mit dem Beton eingegossen wurde, sei aber noch unklar. "Das müssen unsere weiteren Ermittlungen zeigen." In diesem Fall wären jahrzehntelang Millionen von Autos über den im Fahrbahnbeton eingeschlossenen Blindgänger gerollt.
Erst am vergangenen Samstag war bei Fürstenwalde in Sachsen an der Autobahn 12 eine 70 Kilogramm schwere Fliegerbombe bei Bauarbeiten gefunden und vom Kampfmittel-Räumdienst gesprengt worden. Am Donnerstag hatten Spezialisten des Munitions-Bergungsdienstes an der B 113 zwischen Mescherin und Staffelde in Brandenburg eine 100 Kilogramm Sprengbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Auch sie war bei Erdarbeiten entdeckt worden.
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