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Der Schrecken nimmt kein Ende

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Der Schrecken nimmt kein Ende

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    Allein in Indonesien wurden rund 80 000 Menschen in den Tod gerissen. In den Krisengebieten erschweren vielerorts logistische Probleme den unter Hochdruck arbeitenden Helfern aus aller Welt die Arbeit. Die Vereinten Nationen sprachen von einer "außerordentlich großen Hilfsbereitschaft" weltweit. Beim Deutschen Roten Kreuz gingen in den ersten zwei Tagen rund 3,4 Millionen Euro Spenden ein. Zusammen mit Caritas, Diakonie, Ärzte ohne Grenzen, der "Aktion Deutschland hilft" und der Welthungerhilfe kamen sogar 20 Millionen Euro zusammen. Bundespräsident Horst Köhler rief zu weiteren Spenden auf. "Die Katastrophe zeigt, dass wir in einer Welt leben", sagte er. Die Staatengemeinschaft müsse langfristige Hilfsprogramme konzipieren.

    Hunderttausende Überlebende sind nach Einschätzung der Gesundheitsbehörden im Katastrophengebiet von Krankheiten bedroht. Zehntausende weitere Helfer würden benötigt, um die Seuchengefahr wegen der verwesenden Leichen und unsauberem Wasser einzudämmen. In Indien und Sri Lanka sorgte unterdessen neuer Tsunami-Alarm für Panik an den Küsten. Die 48 Stunden lang geltende Flutwellen-Warnung war vom indischen Innenministerium nach entsprechenden Warnungen aus Australien ausgelöst worden.

    Der Krisenstab des Außenministeriums in Berlin registrierte am Donnerstag noch mehr als 1000 vermisste Deutsche. Bundeskanzler Gerhard Schröder geht davon aus, dass mehrere hundert von ihnen tot sind. Nach Angaben des Außenministeriums konnten inzwischen 33 getötete Deutsche identifiziert werden - 26 von ihnen kamen in Thailand ums Leben, sieben in Sri Lanka. Mindestens 260 deutsche Touristen wurden bei der Katastrophe verletzt.

    Nach Angaben des Bayerischen Landeskriminalamtes war am Donnerstagabend das Schicksal von 57 Menschen aus dem Freistaat ungeklärt. Ganze Familien gelten als verschollen, darunter eine vierköpfige aus dem Landkreis Würzburg, ein Ehepaar aus dem Landkreis Kitzingen und ein weiteres Ehepaar aus Unterfranken. Aus Wangen im Allgäu werden gleich sieben Mitglieder einer Großfamilie vermisst. Aus den Katastrophengebieten sind seit Donnerstag nach unterschiedlichen Angaben offenbar alle ausreisewilligen Deutschen ausgeflogen.

    Bundesinnenminister Otto Schily entsandte ein weiteres Einsatzteam des Technischen Hilfswerks mit 23 Personen in die Region. Verteidigungsminister Peter Struck schickte das Versorgungsschiff "Berlin" ins asiatische Katastrophengebiet, auf dem Verletzte versorgt werden können. Ein Lazarett-Flugzeug der Bundeswehr brachte am Donnerstagabend mehr als 50 Schwerverletzte nach Köln-Bonn und sollte anschließend gleich wieder in das Katastrophengebiet starten. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) richtet eine Luftbrücke für Wasseraufbereitungsanlagen, Medikamente und Personal nach Südasien ein.

    Auf Sri Lanka bestätigten die Behörden bislang 24 740 Tote. Der Koordinator der EU-Hilfe dort, Philippe Nardin, erwartet "am Ende 40 000 bis 50 000 Tote". In Thailand lag die Zahl der offiziell bestätigten Toten bei rund 2500, ein Drittel von ihnen Ausländer; mehr als 6000 Menschen waren am Donnerstag noch vermisst. In Indien wurden bislang 11 330 Tote bestätigt.

     - Weitere Infos zur Flutkatastrophe in Südasien

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