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Die Leiche der sechsjährigen Ayla lag in einer Erdmulde im Wald

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Die Leiche der sechsjährigen Ayla lag in einer Erdmulde im Wald

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    Ermordet wurde die sechsjährige
Ayla aus Zwickau.
    Ermordet wurde die sechsjährige Ayla aus Zwickau. Foto: FOTO DPA

    Zwickau (rtr/dpa) Die sechsjährige Ayla aus dem sächsischen Zwickau ist von einem vorbestraften Mörder und Kinderschänder getötet worden. Der 37-jährige habe die Tötung des Mädchens eingeräumt, er bestreite aber einen sexuellen Missbrauch, sagte der Leitende Kriminaldirektor Dieter Kroll am Donnerstag in Zwickau vor Journalisten. Der arbeitslose Fliesenleger aus einem Vorort von Zwickau hatte in der Nacht zu Donnerstag ein Geständnis abgelegt und die Beamten zu der Leiche geführt.

    Nach ersten Ermittlungen hat er dem Kind mit einem Messer die Kehle aufgeschnitten. Gegen den Mann, der selbst Vater zweier kleinen Kinder ist, wurde Haftbefehl wegen Mordes erlassen. Ayla war am Dienstag früh auf dem Weg zur Schule gewaltsam entführt worden. Noch am Abend des selben Tages wurde der mutmaßliche Täter festgenommen.

    Aylas Mutter will Ruhe

    Die 26 Jahre alte Mutter von Ayla, die vor wenigen Monaten ein zweites Kind geboren hat, wird nach Polizeiangaben psychologisch betreut. Sie sprach in einer schriftlichen Erklärung von einer schweren Zeit und bat die Medien, von Anfragen abzusehen. Der Leitende Oberstaatsanwalt Bernd Hohmann sagte: "Wir werden alles daran setzen, dass dieser Mensch für immer weggesperrt wird."

    Die Leiche des Kindes war in einer mit Reisig und Mulch bedeckten Erdmulde in einem abgelegenen Waldstück nahe der Ortschaft Dänkritz gefunden worden. Sie sei am Unterleib entkleidet gewesen und vermutlich missbraucht worden, sagte Hohmann. Die Untersuchungen dauerten aber noch an. Der Tatverdächtige, der einen sexuellen Missbrauch von Ayla bestreitet, wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft 1986 als 17-Jähriger wegen Mordes zu 15 Jahren Haft verurteilt, die Verurteilung wurde mit der Wiedervereinigung in eine zehnjährige Jugendstrafe umgewandelt. Ende 1998 verurteilte ihn ein Gericht wegen sexuellen Kindesmissbrauchs zu zwei Jahren Haft.

    Ayla war am Dienstag auf dem Weg zur Schule von dem Täter gewaltsam in den Kofferraum seines Autos gezerrt worden. Mehrere Zeugen gaben an, dass sich das Mädchen gewehrt und geschrien habe. Die Angaben der Zeugen brachten die Polizei schließlich nur Stunden später auf die Spur des Tatverdächtigen. Nach ersten Ermittlungen kannte er sein Opfer. Ayla ist demnach das Kind einer Freundin seiner früheren Lebensgefährtin. Der mutmaßliche Mörder hat zwei eigene Kinder, ein fünf Monate altes Mädchen und einen fünfjährigen Jungen. Die beiden leben bei ihrer Mutter.

    500 Polizisten im Einsatz

    Der Mann hatte nach seiner Festnahme zunächst geschwiegen. Erst am Mittwochnachmittag habe er erstmals sein Schweigen gebrochen und zugegeben, das Mädchen entführt zu haben. In der Nacht habe er dann auch die Tötung eingeräumt.

    Kroll sagte, das Mädchen sei kurz nach der Entführung getötet worden. "Ayla hatte keine Chance, weil wir keine Chance hatten", fügte er hinzu. An der Suche nach dem Kind beteiligten sich nach Polizeiangaben mehr als 500 Beamten aus mehreren Bundesländern. Auch Hubschrauber mit Wärmebildkamera, Polizeitaucher und Hunde kamen zum Einsatz.

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