Hannover/Oldenburg (dpa) Bei dem neuen Lebensmittelskandal in Deutschland ist verdorbenes Fleisch womöglich bis auf die Teller der Verbraucher gelangt. Das Verbraucherschutzministerium in Niedersachsen hält es für wahrscheinlich, dass etwa Döner-Buden das beanstandete Fleisch verarbeitet haben.
Ein Betrieb in Lastrup bei Cloppenburg, der als Zwischenhändler tätig war, soll große Mengen verdorbenes Geflügelfleisch verkauft haben. Auch in anderen Bundesländern beschlagnahmten die Ermittler Ware in Fleisch verarbeitenden Betrieben. An diesem Montag will das Ministerium in Niedersachsen bekannt geben, ob von dem vergammelten Fleisch eine Gesundheitsgefährdung ausgeht.
Unterdessen ist Kritik laut geworden, die Lebensmittel-Kontrollen in Deutschland seien zu lax. So forderten die Grünen im Bundestag forderten eine Reform der aus ihrer Sicht unzureichenden Lebensmittelkontrolle in Deutschland.
Der neue Fleischskandal ist bereits der dritte binnen weniger Monate. So war bei Filialen der Handelskette real Fleisch mit abgelaufenem Verfallsdatum umetikettiert und wieder verkauft worden. Eine Fleischfirma im niederbayerischen Deggendorf soll in mehr als 50 Fällen rund 760 000 Kilogramm für den menschlichen Verzehr untaugliche Geflügelabfälle als genusstaugliche Ware an Firmen verkauft haben, die diese Ware zu Lebensmitteln verarbeiteten.