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KÖLN/BOCHUM: Hat Postchef Steuern hinterzogen?

KÖLN/BOCHUM

Hat Postchef Steuern hinterzogen?

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    Der Vorstandschef der Deutschen Post AG, Klaus Zumwinkel (Mitte), verlässt am Donnerstag in Begleitung seines Anwaltes Hanns Feigen (links) und der Staatsanwältin Margit Lichtinghagen (rechts) sein Haus in Köln. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung.
    Der Vorstandschef der Deutschen Post AG, Klaus Zumwinkel (Mitte), verlässt am Donnerstag in Begleitung seines Anwaltes Hanns Feigen (links) und der Staatsanwältin Margit Lichtinghagen (rechts) sein Haus in Köln. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung. Foto: FOTO ddp

    Zumwinkel soll über Geldanlagen in Stiftungen in Liechtenstein Steuern von rund einer Million Euro hinterzogen haben, wie die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftssachen mitteilte. Ein Haftbefehl gegen Zumwinkel wurde gegen Kaution außer Vollzug gesetzt, ohne dass er dem Postchef zuvor verkündet werden musste. Zumwinkel konnte die Bochumer Ermittlungsbehörde nach der Vernehmung wieder verlassen.

    Das ZDF hatte berichtet, Zumwinkel habe zehn Millionen Euro am Fiskus vorbei nach Liechtenstein geschleust. Weil er die Kapitalerträge nach Medienberichten daraus nicht versteuert hat, liege der Steuerschaden bei rund einer Million Euro.

    Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bochum und weiterer Steuerfahnder richteten sich gegen mehrere Verdächtige. In allen Fällen gehe es um den Verdacht der Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit Geldanlagen in Liechtenstein.

    Zumwinkel habe sich zum Vorwurf geäußert und eine Sicherheitsleistung in nicht unerheblicher Höhe angeboten, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Die Durchsuchung von Zumwinkels Villa in Köln hatte mehr als fünf Stunden gedauert. Die gegen sieben Uhr morgens eingetroffenen Ermittler stellten mehrere Kisten voller Unterlagen sicher. Zeitgleich wurden auch die Büroräume des Post- Vorstandsvorsitzenden in der Bonner Konzernzentrale durchsucht.

    Wie die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, hat der BND Amtshilfe geleistet und einen Informanten, der im vergangenen Jahr Interna über Zumwinkel anbot, an die Wuppertaler Steuerfahndung vermittelt.

    Die Post dementierte Berichte über einen Rücktritt Zumwinkels. Solche „Gerüchte“ seien falsch. Postsprecher Martin Dopychai unterstrich, dass der Vorstand der Deutschen Post ungeachtet der Ermittlungen gegen Zumwinkel voll handlungsfähig sei. Die Vorstände leiteten ihre Bereiche, und „die Geschäfte laufen normal“. In Medienberichten hatte es zunächst geheißen, der 46-jährige Logistikvorstand Frank Appel führe vorerst den Konzern. Appel gehört seit einigen Jahren dem Vorstand an und gilt als potenzieller Nachfolger von Zumwinkel, dessen Vertrag Ende November ausläuft.

    •Leitartikel Seite 2•Das Thema Seite 6

    Online-Tipp

    Im Netz finden Sie ein Porträt über den Postchef, Hintergründe über die Gründung von Stiftungen in Liechtenstein und eine Fotostrecke. www.mainpost.de/online-tipp

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