Moskau (rtr) Russische Sicherheitskräfte haben nach eigener Darstellung den meistgesuchten Rebellenanführer aus der abtrünnigen Kaukasus-Republik Tschetschenien, Schamil Bassajew, getötet. Damit gelang ihnen zum zweiten Mal innerhalb eines Monats ein Schlag gegen die Separatisten, die seit dem Auseinanderbrechen der Sowjetunion für die Unabhängigkeit ihrer Heimat von Russland und einen einen radikal-islamischen Staat dort kämpfen.
Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnete den Tod Bassajews als gerechte Strafe für die Terrortaten der Rebellen. In dem seit zwölf Jahren anhaltenden Kampf um Tschetschenien sind zehntausende Menschen getötet worden.
Bassajew hat sich unter anderem zu der Geiselnahme im süd-russischen Beslan bekannt, bei der 2004 in einer Schule mehr als 300 Menschen getötet wurden, die meisten davon Kinder. Den Angaben des Geheimdienstes FSB zufolge bereitete der Anführer derzeit ein Attentat vor, das zeitgleich mit dem Gipfeltreffen der sieben führenden Industrienationen und Russlands (G-8) am nächsten Wochenende verübt werden sollte. Russland ist erstmals Gastgeber des Treffens, an dem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel teilnehmen wird.
Bassajew (Foto dpa) wurde den Angaben zufolge in der Nacht zum Montag von einer Spezialeinheit der russischen Sicherheitskräfte und gemeinsam mit weiteren tschetschenischen Kämpfern in Inguschetien, einer Nachbarrepublik Tschetscheniens, getötet. Weitere Einzelheiten nannte der Chef des FSB, Nikolai Patruschew, zunächst nicht. Das staatliche Fernsehen zeigte die Trümmer eines Lastwagens, der mit Sprengsätzen vollgepackt gewesen und explodiert sei. Dabei seien Bassajew und seine Männer ums Leben gekommen. In dem Bericht wurde nicht gesagt, dass der Lastwagen zum Zeitpunkt der Explosion von russischen Sicherheitskräften beschossen worden sei. Die Rebellen erklärten auf ihrer Internetseite lediglich, sie gäben derzeit keine Stellungnahmen ab.