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Unterm Strich: Die Erotik der Keksdose

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Unterm Strich: Die Erotik der Keksdose

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    Sexy, lüstern, prickelnd. Was fällt Ihnen dazu spontan ein? Ganz klar: das ZDF. An den Montagabenden im Sommer irritiert der Spartenkanal für Volksmusik seine Zuschauer, indem er zügellos wird. Man könnte sagen: Die Mainzelmännchen lassen die Hosen runter. Kurz bevor es um viertel nach zehn losgeht, zwinkert einem der Moderator des Heute-Journals ungeniert zu. Danach wagt die Wetter-Fee beim Hinweis auf die folgende Sendung einen Augenaufschlag, als habe ihr der Wettergott gerade in den Po gekniffen. Dann sind wir schon mittendrin in den „Sommernachtsfantasien“. Sechs Filme sollen den Sommer heiß machen. Untertitelt ist die erotisch angehauchte Reihe mit „Die Lust der Frauen“. Wobei sich das Ganze auch schlicht mit sechs mal Sex beschreiben ließe. Da wagt man nicht nur als lustvolle Frau gerne einen zweiten Blick. Vor einer Woche beispielsweise lief „Original Sin“. Was soll ich sagen: Ein Film, so erotisch wie eine Keksdose. Nachdem die Geschichte auf Kuba spielte, konnte der Streifen allenfalls als Reisebericht punkten. Heute Abend sieht es nicht viel besser aus. Bei „Lust auf Sex“ erregt einen höchstens, dass der Film bereits 2006 zu sehen war. Die Werbung für sein erotisches Kompetenzfeld brachte dem ZDF zuletzt Ärger ein, weil eine Menschenschlange vor einem Beichtstuhl gezeigt wird. Darüber der Satz: „So sündig, dass man beichten muss.“ Das rief Kritik hervor und das Abendland schien in Gefahr. Was womöglich etwas viel Aufregung wegen einer Keksdose ist.

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