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Unterm Strich: Wir können alles. Außer Hochdeutsch.

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Unterm Strich: Wir können alles. Außer Hochdeutsch.

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    Stewardessen müssen vor allem eines sein: vielsprachig. Schließlich sitzt ein kunterbuntes Völkchen in den Flugzeugen, die um den Globus jetten – und alle wollen, wenn sie schon nicht verstanden werden, sich wenigstens verständigen können. Da macht es dann auch nichts, dass speziell Stewardessen aus Baden-Württemberg alles können außer Hochdeutsch – wie eine Werbekampagne des Ländles seit über zehn Jahren verkündet. Hauptsache sie können Englisch. Oder Italienisch. Oder Russisch. Schön wäre noch ein gepflegtes Bayrisch – immerhin ist das der deutsche Sympathieträger-Dialekt schlechthin: „Griaß di Gott in Minga“ – das klingt gleich nach heimeliger Gemütlichkeit. Aber was, bitte, ist das denn für eine Sprache? „Bleibed se bidde so lang hogga, bis des Lemple mit em Gurt druff nemme leichded. Mir hoffed, ihne gfellds im Schwobaländle. Kommed se guad ens Neschd.“ Kleine Nachhilfe gefällig? Das ist reinstes Spätzleschwäbisch und bedeutet, dass Passagiere erst mal sitzenbleiben sollen und dann hoffentlich gut nach Hause kommen. Die Air-Berlin-Stewardessen dürfen jetzt schwäbeln, wenn sie Stuttgart – pardon, Schduagad – anfliegen: „Bassed se bidde uff, wenn se d'Schadulla öffned, dass ihne dr Kladaradadsch ned uf da Dätz fliagd.“ Alles klar? Wie, Sie verstehen nur Bahnhof? Das ist ganz schlecht am Flughafen! Also: Sollten Sie nach Schduagad fliegen wollen, seiad se koi Glufemichel und lernad se au mol Schwäbisch schwetza. Mached se sich nedd schaluh, des werd scho mit a bissele Übung. Und dann werad se's saumäßig möga. Halt bloß sie alloi. Sonschd koiner.

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