Loriot wird 85. Der große Humorist hat komische Figuren erfunden wie den Lottogewinner Erwin Lindemann, Frau Berta Panislowski aus Massachusetts, Andrea Ypsilanti und Herrn Schäfer-Gümbel, pardon: Herrn Müller-Lüdenscheid und Dr. Klöbner. Nur wenige dürften wissen, dass Loriot auch ein Zahlengenie ist. So hat er einmal ausgerechnet, dass nach Steuergesetzen, die für 30-jährige Angestellte mit zwei Kindern eine Ersparnis von 846 Mark jährlich bedeuten, ein 97-jähriger Angestellter mit 53 Kindern aufgrund der progressiven Staffelung mit einer Entlastung von 386 000 Mark pro Jahr rechnen kann. Die gleiche Summe ergibt sich rein rechnerisch für einen fünfjährigen Angestellten mit 126 Kindern. Loriot hat in 85 Jahren unter anderem zwei Kinofilme gedreht, acht Möpse besessen, 38 Bücher veröffentlicht und rund 20 000 Männchen mit Knollennase gemalt. Wenn Loriot 170 Jahre alt ist, was im Jahr 2093 der Fall sein wird, können wir uns der mathematischen Logik zufolge über 40 000 Knollennasenmännchen, 76 Bücher und vier Filme von ihm freuen – wobei Letzteres, da Loriot in den vergangenen 17 Jahren keinen Film mehr gedreht hat, schon im Jahr 2076 der Fall sein wird. Sollte Loriot das gesegnete Alter des Lottogewinners Erwin Lindemann erreichen, der bekanntlich 500 000 Jahre alt war, als seine Tochter mit dem Papst eine Herren-Boutique in Island eröffnete – aber das kann sich ja jeder selbst ausrechnen. Freuen wir uns also auf alles, was noch kommt. Herr Loriot, wir rechnen mit Ihnen!
Unterm Strich