Sollte man den Umgang des deutschen Otto Normalverbrauchers mit Geld in einem Wort beschreiben, würde die Wahl wohl auf „sparsam“ fallen. Böse Zungen – etwa die von mallorquinischen Ballermann-Kellnern – mögen gar von „geizig“ sprechen. Man muss schließlich etwas für seinen Ruf tun. Nicht umsonst gilt Deutschland als Land der Dichter, Denker und Sparer. Doch damit könnte bald Schluss sein. Folgende Meldung lässt das sorgsam gepflegte Image bröckeln: Laut einer repräsentativen Umfrage zahlen drei Viertel der Bundesbürger nämlich gerne Steuern. Was für eine Nachricht! Wenn es um das eigene Land geht, zeigt sich der Deutsche offenbar spendabel. Der Grund: Man möchte einen Beitrag zum Gemeinwesen leisten. Davon hat man ja auch irgendwie selbst was. Allerdings sind nur 38 Prozent der Befragten der Meinung, dass das Steuergeld auch sinnvoll verwendet wird. U-Boote der Marine mit Brennstoffzellenantrieb (natürlich nicht einsatzfähig) gelten dabei wohl als genauso wenig gemeinnützig wie ein ungenutzter Krankenwagen für Wölfe. Lieber wollen die Befragten, dass Steuergeld in Bildung und Erziehung, in die Pflege und bezahlbaren Wohnraum investiert wird. Ganz so spendabel sind die Deutschen dann aber wohl doch nicht: Mehr als die Hälfte sind der Meinung, dass sie selbst zu viel Steuern zahlen. So leicht bekommt man den Geiz eben doch nicht aus uns Deutschen heraus. Das Fazit: Bitte nicht zu viel Steuern, aber im Prinzip zahlen wir gerne! In Auftrag gegeben wurde die Umfrage übrigens vom Bundesfinanzministerium. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
ZZ Fallback