Lisa Paus strahlt, wirkt dabei aber etwas unsicher. Christian Lindner neben ihr lächelt, aber mit merklicher Zurückhaltung. Monatelang hatten die grüne Familienministerin und der liberale Finanzminister darüber gestritten, wie das Bekenntnis zu einer Kindergrundsicherung aus dem Koalitionsvertrag in die Praxis umgesetzt werden soll. Am Montagvormittag verkünden sie in Berlin zusammen mit Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil (SPD) die Einigung, die sie in der Nacht zuvor erzielt hatten. Als Ergebnis des Krisengesprächs mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sollen bisherige Leistungen wie Kindergeld, kinderbezogene Zahlungen aus dem Bürgergeld oder Kinderzuschlag künftig gebündelt werden. Ab 2025 wird diese Kindergrundsicherung dann über eine zentrale digitale Plattform ausbezahlt. So würden auch viele Familien erreicht, die bisher aus Unkenntnis oder aufgrund bürokratischer Hürden ihnen zustehende Leistungen gar nicht abrufen. Dafür werden im ersten Jahr zunächst Kosten von 2,4 Milliarden Euro erwartet.
Kindergrundsicherung