Der schöne Schein täuscht. Selbst wenn die Inflationsrate jetzt unter die Drei-Prozent-Marke gefallen ist, der niedrigsten Stand seit zweieinhalb Jahren in Deutschland, müssen viele Haushalte weiter mit spitzem Stift rechnen. Für die meisten Lebensmittel etwa steigen die Preise noch immer überdurchschnittlich stark – und auch die zuletzt wieder etwas erträglicher gewordenen Kosten für Energie dürften schon bald wieder anziehen. Die ersten großen Stromversorger haben für April bereits Preiserhöhungen von teilweise mehr als zehn Prozent angekündigt, nachdem die Ampelkoalition unter dem Druck des Karlsruher Haushaltsurteiles den Konzernen einen schon sicher geglaubten Zuschuss von mehr als fünf Milliarden Euro zu den Netzentgelten wieder gestrichen hat. Von den weiter steigenden Mieten, die die Preise ebenfalls treiben, gar nicht zu reden. Zum Richtwert der Europäischen Zentralbank, einer Inflation von etwa zwei Prozent, ist der Weg also noch weit. Erst dann wäre so etwas wie eine relative Preisstabilität erreicht.
Kommentar
Die Inflation ist noch zu hoch
