Im weiten Rund des „CityCube Berlin“, dem modernen Nachfolgebau der legendären Deutschlandhalle auf dem Areal des Berliner Messegeländes, ist es fast 20 Minuten lang mucksmäuschenstill. Die rund 600 Delegierten des SPD-Parteitags sind nicht nur leise, sondern sogar ergriffen. Denn zum Auftakt ihres dreitägigen Treffens, bei dem die Delegierten über mehr als 900 Anträge beraten und an diesem Freitag ihre gesamte Parteispitze neu wählen werden, gibt es eine Geschichtsstunde der besonderen Art: Altkanzler Gerhard Schröder, der von 1998 bis 2005 an der Spitze der rot-grünen Bundesregierung stand, würdigt einen anderen Altkanzler – Helmut Schmidt, von 1974 bis 1982 Chef einer sozialliberalen Regierung, der am 10. November kurz vor seinem 97. Geburtstag gestorben war. Und er erinnert an zwei weitere große Sozialdemokraten, die die Geschichte der ältesten Partei Deutschlands geprägt haben und ebenfalls in diesem Jahr starben, Günter Grass und Egon Bahr.
BERLIN