Es ist nicht der Moment für historische Bilder von Hände schüttelnden Kombattanten, die wieder Freunde sind. 17 Stunden haben sie miteinander gerungen. Eine Einigung haben die 19 Staats- und Regierungschefs der Eurozone erreicht. Aber das große Wort wagt noch niemand auszusprechen: „Griechenland ist gerettet“. „Wir haben das Beste erreicht, was möglich war“, sagt ein abgekämpfter griechischer Premierminister Alexis Tsipras, als er das Brüsseler Tagungsgebäude verlässt. Und er spricht von einem „gerechten Kampf“. „Es gibt keine Gewinner und keine Verlierer“, unterstreicht EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Es sind die Schlussszenen einer Nacht, die Europa in mehrere Lager zerrissen und dann am Ende wieder zusammengeführt hat. Bundeskanzlerin Angela Merkel, der man die Strapazen der vielen Schlachten dieser Stunden nicht ansieht, bilanziert ebenfalls überraschend nüchtern: „Die Vorteile überwiegen die Nachteile.“
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