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KÖLN: Bahn nimmt ICE-Züge unter die Lupe

KÖLN

Bahn nimmt ICE-Züge unter die Lupe

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    Nach dem Unfall auf der Kölner Rheinbrücke hat die Deutsche Bahn AG einen Teil ihrer ICE 3-Züge in die Werkstätten geholt.
    Nach dem Unfall auf der Kölner Rheinbrücke hat die Deutsche Bahn AG einen Teil ihrer ICE 3-Züge in die Werkstätten geholt. Foto: FOTO dpa

    Passagiere des entgleisten ICE sollen demnach auf der Fahrt des Zuges von Frankfurt am Main nach Köln verdächtige Geräusche gehört und diese auch dem Bahnpersonal gemeldet haben. Die Deutsche Bahn wies Spekulationen über Fehlverhalten des Personals als falsch zurück. Der Konzern rief unterdessen einen Großteil der modernen ICE-3-Flotte zu Überprüfungen in die Werkstatt, was massive Behinderungen im Bahnverkehr zur Folge hatte.

    Die Aussagen der Fahrgäste führten zu dem Verdacht, dass Räder oder Achsen bereits vor dem Unfall in Köln beschädigt gewesen sein könnten. Das Zugpersonal solle zudem den Passagieren gesagt haben, dass die Geräusche nicht bedeutsam seien, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Behörde will nun die Fahrgäste als Zeugen befragen und einen Gutachter einschalten. Die Ermittlungen richten sich aber nicht gegen die Bahn, sondern zunächst gegen Unbekannt. Auch das Eisenbahn-Bundesamt geht laut einer Sprecherin im Rahmen der Ermittlungen zur Unfallursache den Aussagen der Fahrgäste nach.

    Die Deutsche Bahn bezeichnete Spekulationen als „schlichtweg falsch“, wonach das Fahrpersonal nicht auf Hinweise über atypische Fahrgeräusche reagiert habe. Das Personal sei entsprechenden Kunden-Hinweisen nachgegangen und habe die notwendigen Maßnahmen ergriffen. Konsequenz daraus sei gewesen, dass der ICE durch das Personal am vergangenen Mittwoch bei der Ausfahrt aus dem Kölner Hauptbahnhof gestoppt und so mögliche Schäden abgewendet worden seien.

    Bei dem entgleisten ICE war laut Bahn eine Radsatzwelle defekt. Dabei handelt es sich um eine Art Achse. Zwei Tage nach dem Unfall holte die Bahn nun den Großteil der ICE-3-Züge in die Werkstätten. Dem Unternehmen zufolge mussten sich 61 der 67 Züge dem Check unterziehen. Sechs Züge blieben einem Konzernsprecher zufolge ausgespart, weil sie erst vor kurzem überprüft worden waren. Der für den Personenverkehr zuständige Bahn-Vorstand Karl-Friedrich Rausch begründete die Maßnahme damit, dass die Sicherheit der Fahrgäste oberste Priorität habe. Mit den Zusatzuntersuchungen gehe die Bahn auf Nummer sicher.

    Die Überprüfungen hatten am Freitag zahlreiche Zugausfälle zur Folge. Betroffen waren laut Bahn vor allem der ICE-Verkehr aus dem Ruhrgebiet über Köln und Frankfurt am Main nach München sowie Stuttgart, aber auch die ICE-Verbindung zwischen Frankfurt und Paris. Laut einer von der Bahn am Freitagnachmittag veröffentlichten Liste der betroffenen Züge fielen knapp 80 Verbindungen aus. Kunden konnten sich über Ausfälle über die kostenlose Hotline mit der Nummer Tel. (08 000) 99 66 33 informieren.

    Einschränkungen im Zugverkehr wird es laut Bahn noch bis Anfang nächster Woche geben. Die Lage werde sich aber bereits über das Wochenende deutlich verbessern, da überprüfte Fahrzeuge dann wieder eingesetzt werden könnten.

    Online-Tipp

    Überblick über Verspätungen, Zugausfälle – und welche Rechte Sie dann gegenüber der Bahn haben: www.mainpost.de/online-tipp

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