Nach eigenen Angaben wird Red Bull seit Wochen erpresst. Damit sind sie nicht das erste Lebensmittelunternehmen, dem ein Erpresser mit Vergiftung der Produkte droht.
- 2006 wurde der Konzern Lidl erpresst. Anfang des Jahres kam es zu einem Vorfall in Hamburg. Ein Erpresser forderte 1,2 Millionen Euro. Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, verteilte er in den Filialen Mundwasser, das mit Salzsäure versetzt war. Die Firma ging jedoch nicht auf die Forderungen ein. Erst als der Täter ein paar Monate später in einem anonymen Schreiben mitteilte, er habe in neun Filialen in Berlin Marmeladen und Babynahrung in Gläsern "verunreinigt", reagierte Lidl. Der Konzern gab damals eine Produktwarnung heraus und nahm alle genannten Lebensmittel aus den Regalen. Eine Untersuchung gab jedoch, dass sich kein Gift in den Gläsern befand. Das Unternehmen richtete dennoch ein Konto ein, überwies auf dieses die geforderten Millionen und setze eine Anzeige in die Zeitung mit den Zugriffsdaten. Noch im selben Jahr konnte der Täter jedoch gefasst werden. 2007 wurde der 40-Jährige verurteilt.
- 2004 verurteilte das Amtsgericht in Bremen einen 34-jährigen wegen versuchter räuberischer Erpressung des Lebensmittelkonzerns Kraft Foods. In zwei Briefen hatte der Mann mehr als zwei Millionen Euro gefordert. Er hatte damit gedroht, Produkte des Unternehmens zu vergiften. Eine erste Geldübergabe scheiterte, weil der Täter sich beobachtet fühlte. Bei dem zweiten Versuch konnte die Polizei ihn festnehmen.
- Noch in DM wurde Müllermilch 2011 erpresst. 1 Million DM forderte ein 52-Jähriger. Bei Nichtzahlung wollte er zahlreiche Produkte in Deutschland und Österreich mit Schlafmitteln vergiften. Die Polizei konnte den Erpresser in einem Hotel festnehmen, als er gerade ein neues Schreiben aufsetzte.
- Kein Geld, aber trotzdem einen beachtlichten Wert forderte der Erpresser von der Filma Nestlé. Rohdiamanten im Wert von 25 Millionen Mark wollte er. Als Motiv gab der damals 43-Jährige Abenteuerlust an. Über zwei Jahre lang hatte er hochgradig vergiftete Produkte der Marke Thomy ausgelegt, zudem vergiftete Adventskalender verschickt und einen blausäurehaltigen Milchshake auf einem Kinderspielplatz versteckt. Die Polizei kam dem Erpresser schließlich mit einer Breiftaube auf die Spur. Diese sollte zusammen mit elf Artgenossen die Rohdiamanten zu dem Erpresser fliegen. Eine Brieftaube führte die Ermittler schließlich zu einem Schrebergarten bei Frankfurt/Main, wo der Verdächtige festgenommen werden konnte.