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LIMBURG: Einblicke in Tebartz' Luxusbau

LIMBURG

Einblicke in Tebartz' Luxusbau

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    Design trifft Klerus: Wendeltreppe in der „Alten Vikarie“ auf dem Gelände des Bischofshauses in Limburg.
    Design trifft Klerus: Wendeltreppe in der „Alten Vikarie“ auf dem Gelände des Bischofshauses in Limburg. Foto: Fotos: Arne Dedert, dpa

    Die bischöfliche Badewanne ist weiß, fast schlicht. Doch sie ist von ausgesuchter Qualität und edlem Design, so wie alles im Limburger Bischofssitz. Für viele ist das Ensemble daher noch immer „der Protzbau“ von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, der vor fast einem Jahr sein Amt aufgeben musste. Das Bistum will nun die 31 Millionen Euro teure Residenz „entzaubern“, indem es diese für Veranstaltungen öffnet. Es gehe um die weitere Aufarbeitung der Krise und darum, Glaubwürdigkeit durch Transparenz zurückzugewinnen, heißt es aus Limburg. Als einen ersten Schritt öffnete das Bistum am Freitag die Tür auch zur Privatwohnung des Bischofs.

    Zur Residenz gehören neben der Wohnung eine Privatkapelle sowie Büro- und Konferenzräume. Der Amtssitz sei sicherlich zu einem Symbol für die Kosten geworden, sagt der stellvertretende Bistumsleiter Wolfgang Rösch vor dem Rundgang für Journalisten. Doch sei er auch mit Fantasie aufgeladen worden.

    Angesichts der Kostenexplosion beim Bau mag sich mancher goldene Wasserhähne in den heiligen Hallen vorstellen. Die gibt es in dem Amtssitz nicht – dafür Fensterrahmen aus Bronze, beleuchtete Treppenstufen, Inschriften in Bodenplatten, einen Teich für Zierfische sowie maßgefertigte Möbel, Antiquitäten und Kunst.

    „Besonders hohe Standards“ sowie Änderungswünsche von Tebartz-van Elst gehören zu den Punkten, die eine Untersuchungskommission vor rund einem Jahr als Kostentreiber des Bauprojektes ausmachte. Wegen der Affäre um die Kostenexplosion, den Verschwendungsvorwürfen und Streit um seine Amtsführung wurde Tebartz-van Elst Ende März 2014 aus Limburg abberufen. Er hat mittlerweile einen Posten im Vatikan.

    Für Schlagzeilen sorgte vor allem die Badewanne in den – man kann es nicht anders sagen – Privatgemächern des Bischofs: Die 280 Quadratmeter große und laut Bistum rund sechs Millionen Euro teure Wohnung erstreckt sich über zwei Ebenen. Zu den Hinguckern zählen ein im Raum stehender Kamin, eine große Ankleide, hohe Decken und Fenster, beleuchtete Regalwände, elektronisch schließende Vorhänge – und das Bad mit der fast frei stehenden Wanne. Der Bischofssitz soll Rösch zufolge nun für die Menschen im Bistum erschlossen werden. „Unser Ziel ist es, aus den Schlagzeilen in die Wirklichkeit, ins Leben, zu kommen.“

    Ab April sollen kirchliche Gruppen aus dem Bistum durch die Residenz geführt werden. Außerdem werden hier Seminare, Gremiensitzungen oder kulturelle Veranstaltungen stattfinden – solange, bis ein neuer Bischof kommt. Dieser solle dann entscheiden, ob er hier einziehe, sagt Rösch. Man werde aber sicher kein zweites Bischofshaus bauen.

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