Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

HANNOVER: Erste deutsch-türkische Ministerin im Amt

HANNOVER

Erste deutsch-türkische Ministerin im Amt

    • |
    • |

    Deutschland hat seine erste türkischstämmige Ministerin. Die CDU-Politikerin Aygül Özkan ist am Dienstag in Hannover als neue niedersächsische Sozialministerin vereidigt worden. Für die 38 Jahre alte Muslimin war der Start von einer Kontroverse überschattet: Özkan hatte in der eigenen Partei Wirbel ausgelöst, weil sie sich gegen Kreuze und Kopftücher in Schulen ausgesprochen hatte. Später war sie von der Äußerung abgerückt.

    Im Landtag legte die Deutsch-Türkin den Amtseid im Vertrauen auf Gottes Hilfe ab. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) stärkte Özkan ausdrücklich den Rücken. „Alle Missverständnisse sind ausgeräumt“, sagte er. Özkan werde gute Arbeit leisten.

    In einer Erklärung des Sozialministeriums hieß es, Özkan berufe sich auf den „einen und einzigen Gott“, der allen drei Weltreligionen gemeinsam sei. Die 38-Jährige betonte auch, dass sie sich den Werten der Christlich Demokratischen Union Deutschland verpflichtet fühle. Zur Amtseinführung brachte Aygül Özkan ihre Familie aus Hamburg mit nach Hannover.

    Die Ernennung der ersten Deutsch-Türkin zur Ministerin gilt als Signal für eine Öffnung der CDU hin zu einer modernen Integrationspolitik. SPD und Grüne dagegen hatten angesichts der Querelen Anfang der Woche gemutmaßt, die Union sei mit der selbstbewussten Muslimin überfordert.

    Regierungschef Christian Wulff berief am Dienstag noch drei weitere Minister in sein Kabinett: Die Sächsin Johanna Wanka (59), ehemals Oppositionsführerin im Landtag in Brandenburg, übernimmt das Wissenschaftsministerium. Mit ihr kommt erstmals eine Ostdeutsche in eine westdeutsche Landesregierung. Neue Landwirtschaftsministerin ist Astrid Grotelüschen (45) aus dem Oldenburger Land, die 2009 in den Bundestag eingezogen war. Das Kultusministerium übernimmt Bernd Althusmann (43), bisher Kultus-Staatssekretär in Niedersachsen.

    Die Mehrheit des Landtages – die Fraktionen von CDU und FDP – stimmten der Ernennung der vier neuen Kabinettsmitglieder zu. SPD, Grüne und Linke votierten dagegen

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden