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BERLIN (DPA): Es wird ernst mit dem Rauchverbot

BERLIN (DPA)

Es wird ernst mit dem Rauchverbot

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    Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), begrüßte die Regelungen. „Es geht uns ja nicht darum, die Raucher zu diskriminieren oder zu ächten“, sagte Bätzing am Dienstag, „es geht uns darum, die Menschen vor den Gefahren des Passivrauchens zu schützen.“

    Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) sorgt sich wegen der Rauchverbote um Kneipen, Bars und Diskotheken. „Wir können nur hoffen, dass nicht solche großen Umsatzeinbußen eintreffen, wie die Wirte hier aktuell befürchten“, sagte Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges: „Wir hätten uns, wenn es schon nicht zu verhindern ist, eine angemessene Übergangszeit vorstellen können.“

    Verunsicherung bei Gastwirten?

    Die Rauchverbote hätten nach Ansicht des Dehoga bundesweit einheitlich erst im Frühjahr 2008 in Kraft treten sollen. Der Verband sprach von einer Verunsicherung unter den Gastwirten. In Gaststätten darf künftig nur noch in abgetrennten Räumen geraucht werden.

    Zahlreiche Bundesländer planen für Anfang kommenden Jahres ein grundsätzliches Rauchverbot in Landesbehörden, Schulen und Gaststätten. „Es haben mittlerweile wirklich alle verstanden, dass die Regelung möglichst einheitlich sein sollte“, sagte die Drogenbeauftragte. „Das hat man besonders in Niedersachsen gespürt, wo man zu einem umfassenden Nichtraucherschutz gekommen ist.“ Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) war von Ausnahmen für kleinere Kneipen abgerückt.

    Die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich im Frühjahr auf ein weitgehendes Verbot verständigt. Dennoch wird es in mehreren Ländern Ausnahmen geben. Das Saarland will inhabergeführte Kneipen vom Rauchverbot ausnehmen.

    Bätzing betonte, die Gefahren des Passivrauchens seien in jedem Bundesland gleich. In Baden-Württemberg können volljährige Schüler an Gymnasien und Berufsschulen in Raucherecken weiter qualmen, falls die Lehrerkonferenz dies beschließt. Von September an darf in Bundesbehörden, öffentlichen Bussen und Bahnen nicht mehr geraucht werden. 16-Jährige dürfen dann keine Zigaretten mehr kaufen, sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein.

    Lungenspezialist kritisiert

    Das Rauchverbot in Niedersachsen ist nach Meinung des Lungenspezialisten Tobias Welte unzureichend. „Im Bereich des Arbeitsschutzes ist es bedenklich, dass in der Gastronomie weiter in abgetrennten Räumen geraucht werden darf“, sagte der Leiter der Klinik für Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Da die Angestellten auch in Raucherräumen bedienen müssten, hätten sie weiter einen Arbeitsplatz, der schadstoffbelastet und gesundheitsschädlich sei.

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