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Manacor/Camp de Mar: Familie stirbt bei Helikopter-Crash

Manacor/Camp de Mar

Familie stirbt bei Helikopter-Crash

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    Dieses von der Feuerwehr der Balearen zur Verfügung gestellte Bild zeigt das Wrack eines Flugzeugs bei Inca in Palma de Mallorca. Beim Zusammenstoß eines Hubschraubers mit einem Kleinflugzeug auf der spanischen Urlaubsinsel sind am Sonntag sieben Menschen ums Leben gekommen. 
    Dieses von der Feuerwehr der Balearen zur Verfügung gestellte Bild zeigt das Wrack eines Flugzeugs bei Inca in Palma de Mallorca. Beim Zusammenstoß eines Hubschraubers mit einem Kleinflugzeug auf der spanischen Urlaubsinsel sind am Sonntag sieben Menschen ums Leben gekommen.  Foto: Uncredited/Incendios f. Baleares, dpa

    Es war ein Geburtstagsausflug an einem sonnigen Tag auf Mallorca: Im gecharterten Hubschrauber sollte es vom Urlaubsort Manacor im Osten quer über die Insel in den westlichen Küstenort Camp de Mar gehen. Dort wollte der bekannte bayerische Unternehmer August Inselkammer mit Ehefrau Christina sowie den Kindern Max und Sophie seinen 43. Geburtstag in einem Nobelrestaurant feiern.

    Doch der Hubschraubertrip zum Speisetempel, in dem die Münchner Familie mit Freunden den Geburtstag feiern wollte, endete in einer Tragödie: In der Nähe des Ortes Inca stieß der Helikopter mit einem Leichtflugzeug zusammen, stürzte ab und ging in Flammen auf. Die vier Passagiere und der italienische Hubschrauberpilot starben. Auch das Leichtflugzeug zerschellte, die beiden Insassen, zwei Spanier, kamen ebenfalls ums Leben.

    Wrack neben dem Swimmingpool

    Um 13.36 Uhr am Sonntagnachmittag, so meldete es die Inselregierung, gingen die ersten Notrufe in der Leitstelle ein. Augenzeugen hatten den Crash, der sich über ländlichem Gebiet am Ortsrand von Inca ereignete, beobachtet und die Rettungskräfte alarmiert. Bis die Feuerwehr eintraf, versuchten Anwohner mit einem Gartenschlauch und Wassereimern das brennende Hubschrauberwrack zu löschen. Doch für die Insassen kam jede Hilfe zu spät.

    „Ich war gerade im Pool, als ich sah, dass sich die beiden Flugapparate sehr nahe kamen“, berichtete María Lopez der Zeitung „El País“. Und: „Ein Flügel des Leichtflugzeuges berührte die Rotoren des Hubschraubers.“ Danach habe der Helikopterpilot die Kontrolle verloren und sein Fluggerät sei ins Trudeln geraten. Der Hubschrauber schlug neben dem Swimmingpool eines Landhauses auf, das an Feriengäste vermietet wird. Zum Unglückszeitpunkt war die Urlaubsfinca unbewohnt.

    Trümmerreste der beiden Luftfahrzeuge wurden in einem Umkreis von rund einem Kilometer gefunden. Auch das Wrack des Leichtflugzeugs, das kurz zuvor vom Sportflughafen in Binissalem, acht Kilometer vom Unglücksort entfernt, gestartet war, ging beim Aufprall in Flammen auf. Anwohner berichteten, dass Explosionen zu hören waren, möglicherweise als die Tanks explodierten.

    Schwerstes Luftfahrtunglück auf den Balearen

    Das Luftfahrtunglück mit insgesamt sieben Toten war das schwerste, das sich bisher auf der Baleareninsel ereignet hat. Im vergangenen Jahr machten zwölf Millionen Touristen auf Mallorca Urlaub; für 2019 wird eine neuer Rekord erwartet. Der internationale Flughafen nahe der Inselhauptstadt Palma ist einer der größten Airports Spaniens. Der Insel-Flughafen wickelte 2018 insgesamt 220000 Starts- und Landungen ab.

    Mallorca ist geschockt nach dieser Tragödie. Die Ministerpräsidentin der Baleareninseln, die Sozialistin Francina Armengol, verhängte eine dreitägige offizielle Trauerzeit. Noch bis zum Mittwoch hängen die Flaggen auf Mallorca und den Nachbarinseln auf Halbmast. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern“, erklärte Armengol. Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez schrieb auf Twitter: „Solidarität und Zuneigung für die Familien der Opfer.“

    Menschlicher Fehler?

    „Die Unfallursache ist noch völlig unklar“, teilte die deutsche Hubschrauber-Charterfirma Rotorflug mit, die auf Mallorca Rundflüge anbietet und den Unglücksflug organisiert hatte. In einer Mitteilung verwies das Unternehmen darauf, dass die Behörden die Ermittlungen aufgenommen hätten. Experten schlossen nicht aus, dass dieser Crash, der sich in etwa in 300 Meter Höhe abgespielt haben soll, durch einen menschlichen Fehler verursacht wurde.

    Möglicherweise hätte einer der beiden Piloten die andere Maschine nicht gesehen, sagte Biel Gomila, Vorsitzender des Aero Clubs auf dem Sportflughafen Binissalem, der mallorquinischen Inselzeitung „Ultima Hora“. Es war ein wolkenloser Tag, blauer Himmel, 36 Grad im Schatten. War einer der beiden Piloten durch die grelle Mittagssonne geblendet worden?

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