Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

LONDON: IS droht London mit Anschlägen

LONDON

IS droht London mit Anschlägen

    • |
    • |

    Die Bilder ähneln sich auf erschreckende Weise: Der Mann steht mit Sturmhaube über dem Gesicht in der Wüste, zielt mit einer Waffe in Richtung Kamera und spricht mit britischem Akzent. Fünf angebliche „Spione“ in orangefarbenen Overalls knien auf dem Boden und sollen kurz darauf exekutiert worden sein.

    Auf dem am Sonntag veröffentlichten Tötungsvideo der Terroristengruppe des selbst ernannten Islamischen Staats (IS) droht der Englisch sprechende Dschihadist Großbritannien mit den Worten: „Wir werden den Heiligen Krieg fortführen, die Grenzen überqueren und eines Tages in euer Land einmarschieren und es mit der Scharia regieren.“

    Ein neuer „Dschihadi John“

    Sowohl das Aussehen als auch die Anschlagsdrohung erinnern an den Briten Mohammed Emwazi, der durch Propagandavideos zum Symbol der barbarischen Grausamkeit des IS wurde. Wegen seiner britischen Herkunft erhielt der Extremist den Spitznamen „Dschihadi John“.

    Der 27-Jährige, der im November bei einem US-Luftangriff nahe der syrischen IS-Hochburg Rakka getötet worden war, enthauptete vor laufender Kamera Entwicklungshelfer und Journalisten und sorgte damit weltweit für Entsetzen.

    Nach Erscheinen des jüngsten Videos bezeichnete die britische Presse den Englisch sprechenden Terroristen bereits als „neuen Dschihadi John“. Dieser sandte eine „Botschaft“ an Premierminister David Cameron, den er als „Idioten“ und „Anführer einer kleinen Insel“ bezeichnete, der „uns mit einer Handvoll Flugzeugen droht“. „Ihr werdet diesen Krieg genauso verlieren wie im Irak und in Afghanistan“, so der Terrorist. Der konservative Premier verurteilte das Video als „hoffnungsloses Zeug“ einer Gruppe, die an Boden verliere. Es zeige, „was für einer abscheulichen Organisation wir gegenüberstehen“, sagte Cameron.

    Kind will „Ungläubige“ töten

    Die fünf angeblich getöteten Syrer sollen als Spione für das Vereinigte Königreich gearbeitet haben, was bislang nicht bestätigt ist. Der Inhalt des Videos werde noch untersucht, hieß es aus dem britischen Außenministerium. Der IS droht mit Vergeltung für die Luftangriffe der britischen Royal Air Force. Seit Anfang Dezember fliegen Kampfjets des Königreichs auch Einsätze über dem Bürgerkriegsland Syrien. Bereits seit 2014 geht die britische Luftwaffe mit der US-geführten Koalition gegen IS-Stellungen im Irak vor.

    In dem Video, das die Regierung in Downing Street als „Erinnerung an die Grausamkeit“ der Terrororganisation bezeichnete, taucht am Ende zudem ein kleiner Junge auf. In Tarnkleidung sagt er in akzentfreiem Englisch in die Kamera, dass er beim nächsten Mal selbst „Ungläubige“ töten wolle. Laut britischen Medien ist der Vater des Kindes einer von rund 300 britischen IS-Terroristen, die derzeit in der Region aktiv sind, um für die Errichtung eines Kalifats zu kämpfen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden