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BRÜSSEL: Jagd auf Piraten vor Somalias Küste

BRÜSSEL

Jagd auf Piraten vor Somalias Küste

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    Die Küstenwache der somalischen Provinz Puntland bewacht die Küste des ostafrikanischen Landes. Die NATO wird jetzt mit mehreren Schiffen das Piratenunwesen bekämpfen.
    Die Küstenwache der somalischen Provinz Puntland bewacht die Küste des ostafrikanischen Landes. Die NATO wird jetzt mit mehreren Schiffen das Piratenunwesen bekämpfen. Foto: FOTO RTR

    (ddp) Für die Piraten vor der somalischen Küste wird es eng. Ein NATO-Flottenverband hat den Freibeutern, die immer dreister im Golf von Aden Frachtschiffe, Jachten und Segelboote kapern, den Kampf angesagt.

    Zum ersten Mal haben NATO-Kriegsschiffe einen Frachter mit Versorgungsgütern für die afrikanische Friedenstruppe in Somalia und ein weiteres Schiff mit einer Lieferung des UN-Welternährungsprogramms in den Hafen der somalischen Hauptstadt Mogadischu eskortiert. Das sei Teil des Einsatzes gegen die Piraten, sagte NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer in Brüssel.

    Der jetzt eingesetzte Verband besteht aus einem italienischen Zerstörer sowie zwei Fregatten aus Großbritannien und Griechenland. Die Nachrichtenagentur ddp erfuhr am Dienstag aus US-Geheimdienstkreisen in Mogadischu, dass sich die Nachricht über den NATO-Einsatz unter den Piraten „wie ein Lauffeuer verbreitet hat“. Die Seeräuber seien aufgeschreckt worden.

    Die EU will sich mit eigenen Marinekräften ab Dezember an der Anti-Terror-Mission beteiligen. Die Vereinten Nationen hatten darum gebeten, vor allem auch die Hilfslieferungen des UN-Welternährungsprogramms für die unter dem Bürgerkrieg in Somalia leidende Bevölkerung zu schützen.

    In Brüssel erklärten Militärkreise, „dass den Piraten der Garaus gemacht werden soll“. Die Kriegsschiffe seien berechtigt, gegen die Freibeuter mit „ganzer Feuerkraft“ vorzugehen. „Wir wollen es so machen wie Indonesien und Malaysia“, erklärten Offiziere der NATO. Die Straße von Malakka war noch vor Jahren wegen der ständigen Piratenüberfälle eine der gefährlichsten Seerouten. Die beiden Anrainerstaaten bekämpften die Piraten mit Kriegsschiffen und Militärflugzeugen. Seitdem hat das Seegebiet von Malakka seinen Schrecken verloren.

    Die jüngste Entführung des ukrainischen Frachters „Faina“ mit 33 russischen Panzern an Bord zählt zu den gewagtesten Piratenüberfällen der „modernen“ Piraterie. Das Schiff sollte seine brisante Fracht offiziell nach Kenia bringen, war aber offenbar für die Bürgerkriegsregion des Sudan vorgesehen. Die Freibeuter brachten es etwa 400 Kilometer nördlich von Mogadischu in ihre Gewalt. Ein Ende des Dramas zeichnet sich nicht ab. Wie in anderen Fällen fordern die Freibeuter ein hohes Lösegeld für die Freigabe der „Faina“.

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