Die deutsche Bevölkerung wird bis zum Jahr 2060 voraussichtlich von heute 82 Millionen auf 65 bis 70 Millionen geschrumpft sein. Nach den Vorausberechnungen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden kommt es in diesem Zeitraum auch zu einer dramatischen Alterung der Gesellschaft. Nachfolgend die wichtigsten Zahlen und Daten:
• Überrascht diese Entwicklung? Nein. Dass die Zahl der Geburten unzureichend ist, um den Bevölkerungsschwund zu stoppen, und die Menschen gleichzeitig älter werden, ist keine neue Erkenntnis. Durch die aktualisierten Annahmen der Statistiker reicht der Zeithorizont für die demografische Entwicklung aber nun bis 2060 und damit um zehn Jahre weiter als bisher.
• Wie sieht es bei Geburten aus? Die niedrige Geburtenrate von durchschnittlich 1,4 Kindern pro Frau besteht schon seit etwa 30 Jahren. Auch in Zukunft wird sie sich kaum verbessern. Damit fällt jede neue Generation automatisch kleiner aus als die ihrer Eltern. Im Vorjahr lag die Zahl der Gestorbenen um 162 000 höher als die Zahl der Geborenen. Diese Differenz wird sich bis 2060 auf etwa 550 000 erhöhen.
• Wie steht es um die Lebenserwartung? Nach dem Basis-Szenario des Bundesamtes beträgt im Jahr 2060 die durchschnittliche Lebenserwartung neugeborener Jungen 85 Jahre und die der neugeborenen Mädchen 89,2 Jahre. Das sind acht beziehungsweise sieben Jahre mehr als heute.
• Was bewirkt die Zuwanderung? Die Forscher räumen ein, dass sich das künftige Ausmaß der Zuzüge nach und der Fortzüge aus Deutschland nur schwer abschätzen lässt. Derzeit ist der Saldo gering. Bestimmte Faktoren deuten jedoch auf eine allmähliche Erhöhung der Netto-Zuwanderung hin. Dazu gehören ein rapider Rückgang des deutschen Erwerbspersonenpotenzials und eine verstärkte Wanderungsbewegung durch den Klimawandel. Langfristig könnten daher durchschnittlich bis zu 200 000 Personen im Jahr mehr nach Deutschland kommen, als von hier abwandern.
• Wie dramatisch ist die Alterung? Im Vorjahr lebten rund vier Millionen 80-Jährige und Ältere in Deutschland. Das waren fünf Prozent der Bevölkerung. 2060 werden es etwa neun Millionen sein und damit 14 Prozent der Bevölkerung. Das sind fast genauso viele wie die Altersgruppe der unter 20-Jährigen, die 2060 nur noch 16 Prozent der Bevölkerung ausmachen werden.
• Was heißt das für den Arbeitsmarkt? Gegenwärtig kommen auf 100 Personen im Erwerbsalter 34 Rentner. Im Jahr 2060 werden es 67 Ruheständler und damit doppelt so viele sein. Bis dahin wird die Zahl der Erwerbsfähigen von 50 Millionen auf etwa 33 Millionen sinken. Bereits in zehn Jahren wird die Gruppe der Erwerbsfähigen zwischen 30 und 50 nur noch genauso groß wie die der Generation zwischen 50 und 65 sein. Zumindest die Älteren haben dann einen Vorteil, von dem ihre heutigen Altersgenossen meist nur träumen können: Auf dem Arbeitsmarkt wird man sich um sie reißen.