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KÖLN (DPA): Kirchentag will Brücke schlagen

KÖLN (DPA)

Kirchentag will Brücke schlagen

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    Einen überdimensionalen Fisch, das Logo des 31. Evangelischen Kirchentags, soll die Leuchtinstallation an der Hohenzollernbrücke in Köln darstellen. Unter dem Motto „lebendig und kräftig und schärfer“ werden vom 6. bis 10. Juni 2007 mehr als 100 000 Gäste in der Domstadt erwartet.
    Einen überdimensionalen Fisch, das Logo des 31. Evangelischen Kirchentags, soll die Leuchtinstallation an der Hohenzollernbrücke in Köln darstellen. Unter dem Motto „lebendig und kräftig und schärfer“ werden vom 6. bis 10. Juni 2007 mehr als 100 000 Gäste in der Domstadt erwartet. Foto: FOTO DPA

    Als Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) betonte Wolfgang Huber, bei den Themen Armutsbekämpfung, Afrika und Klimaschutz wollten Christen eine Brücke von Köln nach Heiligendamm schlagen. Der rheinische Präses Nikolaus Schneider sagte, der Kirchentag werde an die G8-Politiker appellieren, „die Armutsbekämpfung und den behutsamen Umgang mit der Schöpfung zum Mittelpunkt ihrer Politik zu machen“.

    Nach Ansicht des Kölner Kardinals Joachim Meisner stehen die Teilnehmer des Christentreffens unter einem hohen Anspruch. Das Programm des Kirchentags erwecke zunächst den Eindruck eines „Leipziger Allerleis“, kritisierte der katholische Erzbischof in einem Grußwort vor der Eröffnung. „Es ist dringend zu wünschen, dass in dieser Fülle von Themen und Veranstaltungen das Leitwort des Kirchentages zum Tragen kommt und dass darauf eine „Kölner Eindeutigkeit“ entsteht.“ Kirchentagspräsident Reinhard Höppner betonte einen „klaren roten Faden“ im Programm.

    Um über eine Botschaft an den G8-Gipfel zu beraten, kamen am Dienstagnachmittag rund 50 führende Geistliche aus den G8-Staaten und Afrika auf Einladung Hubers in Köln zusammen. Neben Huber und Kardinal Karl Lehmann – als Vorsitzendem der katholischen Deutschen Bischofskonferenz – wollten auch Muslime und Vertreter der jüdischen Gemeinden, der griechisch- und russisch-orthodoxen und der Freikirchen teilnehmen. Kirchentagspräsident Höppner sagte im ZDF-„Morgenmagazin“ am Dienstag, die Prozesse der Globalisierung könnten „so nicht weitergehen“, wenn die Politik sie nicht mit vernünftigen Rahmenbedingungen versehe. Christen sollten mit Blick auf moderne Marktwirtschaft und neoliberales Denken ihre Positionen deutlicher und schärfer vertreten. Die globalisierungskritische Organisation Attac warf den Kirchentags-Organisatoren vor, zu vorsichtig und gemäßigt in ihren Forderungen zu sein.

    Zu den Schwerpunkten des Kirchentages unter dem Motto „lebendig und kräftig und schärfer“ gehören auch das Verhältnis zum Islam und die Annäherung zwischen protestantischen und katholischen Christen. Am Dialog der Religionen führe kein Weg vorbei, betonte Höppner. Zu den prominentesten Gästen des Kirchentags zählen Bundespräsident Horst Köhler, Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) oder Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird unmittelbar nach dem G8-Gipfel nach Köln kommen und dort am Samstag an einer Diskussion über Globalisierung teilnehmen.

    An den fünf Tagen werden neben gut 100 000 Dauergästen mehr als eine Million Besucher von Einzelveranstaltungen in der Domstadt erwartet. Nach dem Eröffnungsgottesdienst am Mittwochnachmittag ist ein „Abend der Begegnung“ geplant, bei dem allein mit bis zu 400 000 Teilnehmern gerechnet wird. Auf beiden Seiten des Rheins soll ein Lichtermeer aus 100 000 Kerzen entstehen.

    Im Blickpunkt

    Evangelischer Kirchentag

    Der 1949 von Laien gegründete Kirchentag wird alle zwei Jahre in einer anderen Stadt abgehalten. Im Mittelpunkt stehen Bibelarbeit, Gottesdienste und Podiumsdiskussionen zu kirchlichen, sozialen und politischen Themen.

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