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FRANKFURT: Lebenslange Haft für Doppelmörder

FRANKFURT

Lebenslange Haft für Doppelmörder

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    Er wollte den Tod seines Bruders rächen und brachte zwei Menschen um. Für diesen Doppelmord, an dessen Ursprung der Streit um einen Parkplatz stand, hat das Landgericht Frankfurt den Täter am Montag zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Vorsitzende Richter Klaus Drescher sprach in der Urteilsbegründung von einer geplanten Tat mit„Hinrichtungscharakter“. Es sei „fast mehr Lynch- als Selbstjustiz“ gewesen. Das Gericht stellte nach fünf Monaten Verhandlungsdauer zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist es ausgeschlossen, dass der 49-Jährige nach 15 Jahren Haft wieder auf freien Fuß kommt. Der Angeklagte nahm das Urteil ohne erkennbare Regung hin.

    „Heute geht nach 21 Tagen Hauptverhandlung ein Verfahren zu Ende, das seinen Ausgangspunkt in einem eigentlich banalen Streit im Jahr 2007 um einen Parkplatz nahm“, sagte Drescher. Die Auseinandersetzung um die Nutzung gemieteter Autoabstellplätze hatte zu einer Messerstecherei geführt, in deren Verlauf der Bruder des Angeklagten getötet wurde. Der Angeklagte und sein Sohn wurden verletzt – ebenso wie die beiden Kontrahenten, die er später umbrachte.

    Schüsse und Messerstiche

    Dieselbe Kammer unter Dreschers Vorsitz hatte diese beiden Männer in einem Totschlagsprozess 2008 wegen Notwehr freigesprochen. Nachdem der Bundesgerichtshof dieses Urteil kassiert hatte, mussten sich die beiden im Januar 2014 erneut vor Gericht verantworten. Als sie am zweiten Verhandlungstag das Gericht betreten wollten, griff der nunmehr Verurteilte sie an. Die damals 45 und 50 Jahre alten Männer starben an zahlreichen Schüssen und Messerstichen. Bei seiner Festnahme kurz nach der Tat soll der Täter gesagt haben, er bekomme in Deutschland kein Recht und habe es daher selbst in die Hand genommen.

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