(rtr) Der finanzpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Otto Bernhardt, hat mit Vorschlägen gegen unangemessen hohe Managergehälter Kritik in den eigenen Reihen geerntet. „Das unabgestimmte Thesenpapier, mit dem der CDU-Abgeordnete Otto Bernhardt an die Öffentlichkeit gegangen ist, wird von der CSU abgelehnt“, erklärten am Montag die beiden CSU-Abgeordneten Hans-Peter Friedrich und Max Straubinger. Einen Eingriff in die Vertragsgestaltung zwischen Unternehmen und Angestellten und damit eine Beschränkung der unternehmerischen Freiheit werde von der CSU nicht mitgetragen. Bernhardt hatte erklärt, er habe einen Entwurf für ein Papier erarbeitet, das auf angemessene Vergütungen von Vorständen abziele. Es gehe ihm aber ausdrücklich nicht um eine konkrete Begrenzung von Managergehältern.
Eine SPD-Arbeitsgruppe hatte bereits vor Wochen Vorschläge zum Thema Managergehälter vorgelegt, die vom Parteipräsidium verabschiedet wurden. Diese Vorstellungen sollen, wie der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg erläuterte, im Herbst mit denen der Unionsseite zusammengeführt werden. Ziel sei eine Verständigung bis zum Jahresende. Die Union muss noch eigene Vorschläge ausarbeiten, die dann gemeinsam mit den SPD-Entwürfen in einer zehnköpfigen Koalitionsgruppe beraten werden sollen.
Einen Entwurf dafür hat Bernhardt nach eigenen Angaben nun erstellt. Den will er Mitte September mit vier Kollegen einer Unions-Arbeitsgruppe, darunter Friedrich und Straubinger, diskutieren. Bernhardt geht es ausdrücklich nicht um eine Deckelung der Managergehälter. „Es gibt bei mir keine Begrenzung der Managergehälter.“ Ziel sei eine „angemessene“ Bezahlung von Spitzenmanagern gemäß ihrer Leistung.
Abfindungen und Manager-Vergütungen in hohen zweistelligen Millionensummen haben immer wieder zu heftigen Diskussionen geführt. Die Regierungskommission für gute Unternehmensführung hatte zwar Auswüchse kritisiert, aber bislang nur allgemein für angemessene und transparente Vergütungen plädiert. Eine konkrete Empfehlung gibt es bislang nur zur Begrenzung von Abfindungen von Spitzenmanagern.