Urplötzlich bremst der Geländewagen ab. Stockfinster ist die äthiopische Nacht am Rande des Städtchens Harar. „Macht eure Lichter aus“, ruft der Mann mit dem grauen, schütteren Haar und streckt seinen Arm in den afrikanischen Sternenhimmel: „Schaut, der Andromedanebel! Man sieht ihn nirgends so schön wie hier.“ Tausende von Lichtjahren ist die Galaxie von der Erde entfernt. Und Karlheinz Böhm musste erst nach Äthiopien kommen, um den gigantischen Sternenhaufen zu entdecken. Als hätte er ihm den Weg gewiesen in ein gelobtes Land – ein Hungerland, bitterarm und doch so faszinierend. Ein Land am Horn von Afrika, in dem Böhm außer dem Andromedanebel noch so viel mehr fand: seine Lebensaufgabe, seine Liebe, seine Wurzeln. Seit 2003 ist Böhm äthiopischer Ehrenstaatsbürger. Am Sonntag feiert der Schauspieler seinen 80. Geburtstag.
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